Tipps & Tricks fürs rechte Licht
12.12.2013 von Reinhard Otter
Lichtdesign, Lampentypen, Farbauswahl: Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Zuhause in perfektem Licht erstrahlen lassen.
Mit Licht geht mehr als nur "ein" und "aus". Dank unserer Profi-Tipps erstrahlen Ihre Wohnräume in der perfekten Optik. Die folgenden Tipps stammen von Lichtdesigner Tobias Link. Im Buch "Die neue Lust auf Licht" führen er und sein Partner den Leser durch jeden Raum des Hauses und geben wertvolle Ideen und Ratschläge, wie man ihn optimal beleuchten kann. Für 49,90 Euro bietet das großformatige Hardcover jede Menge lichte Momente.
Jeder Raum benötigt eine Grundbeleuchtung. Die kann von einer zentralen, großflächigen Deckenleuchte stammen oder auch indirekt erstrahlen. Das Grundlicht sollte den Raumüberall ähnlich hell machen. Es lässt sich besonders gut mit Leuchten erzeugen, die unsichtbar montiert werden und die Wände oder die Decke anstrahlen, wie etwa starke LED-Streifen. Die Flächen selbst werden so zu den eigentlichen Lichtquellen.
Die Oberflächen im Raum bestimmen, wie hell man ihn wahrnimmt. Dunkle Wände absorbieren Licht, weiße Wände lassen den Raum dagegen hell erscheinen. Gestalten Sie etwa die TV-Ecke in eher gedeckten Farben und streichen Sie Wände am Essplatz reinweiß. Auch die Oberflächen spielen eine Rolle: Matte Flächen streuen das Licht heimelig, spiegelnde wirken eher cool.
Die Ausleuchtung eines Spiegels ist eine Wissenschaft für sich. Wie im Beispiel unten bieten mehrere kräftige, aber matte und blendfreie Leuchten in derselben Farbtemperatur ein schattenfreies Spiegelbild. Das Licht seitlich und von oben leuchtet Nase, Augenhöhlen und Kinn sauber aus.
Leuchtende Objekte können die Grundbeleuchtung im Raum sehr effektvoll unterstützen. Dafür sind Schränke mit matten Glastüren perfekt geeignet - etwa im Schlafzimmer oder in der Küche. Als Beleuchtung kommen Halogenstrahler oder natürlich kleine LED-Leuchten infrage. Vorteil: Wenn der Schrank von innen nach außen leuchtet, gibt es auch am Aufbewahrungsort des Geschirrs oder der Kleidung keine dunklen Winkel. Undanders als bei herkömmlicher Beleuchtung steht man sich beim Öffnen des Schrankesnicht mehr selbst im Schatten.
Um eine spannende Atmosphäre zu schaffen, braucht man nicht viel Helligkeit. Akzentleuchten können abends das schummrige Wohnzimmer ebenso aufwerten wie die Terrasse. Die ganz klassische Akzentleuchte heißt Kerze. Doch es gibt viele Alternativen:Strahlen Sie Ihr Lieblingsbild an der Wand mit einem Spot an oder stellen Sie LED-Windlichter auf den Tisch. Und wer kennt sie noch? Glasfaserlampen aus den Siebzigern sind - genau - Akzentleuchten.
Verkehrsflächen brauchen Orientierung. Gänge, Treppen oder den Eingangsbereich sollten Sie so ausleuchten, dass man die wesentlichen Punkte jederzeit gut wahrnehmen kann. Dann muss das zugehörige Raumlicht nicht hell strahlen. Treppenstufen etwa lassen sich mit kleinen Spots oder LED-Streifen markieren. Mit speziellen Sensoren, etwa von Interactive Furniture, schalten sich die Leuchten automatisch ein und aus.
Egal ob Esstisch oder Küchentheke - Orte, an denen man sich aufhält, isst, trinkt oder etwas notiert, sollten jeweils eigene Leuchten haben. Dafür eignen sich Pendel-Leuchten mit großflächiger Streuung - etwa die Philips Ecomoods. Strahler sind weniger praktisch, da sie das Licht meist stark bündeln und so harte Schatten werfen. Kugelleuchten taugen auch nicht. Sie schicken das Licht überallhin, nicht nur an den Ort des Geschehens.
Arbeitsflächen benötigen eine möglichst großflächige, neutrale Beleuchtung. Für Küchenarbeitsplatten gibt es dafür helle, sparsame LED-Flächenstrahler wie dieQOD-Serie von Osram. Je großflächiger die Lichtquelle strahlt, desto weniger Schattenwerfen die Hände beim Gemüseschneiden. Das schont die Augen und spart Heftpflaster.Dasselbe gilt natürlich auch für das Arbeitszimmer. Ideal ist hier eine Leuchte über der gesamten Breite des Schreibtisches. Klassisch mit Leuchtstoffröhren oder modern und stylisch mit LEDs - die Auswahl ist riesig.
Sie haben jede Menge Lichtideen, aber zu wenige Stromanschlüsse? Hier hilft ein Schienensystem wie etwa URail von Paulmann weiter. Es schließt über eine Deckenschiene eine ganze Reihe Leuchten, Strahler oder Fluter an einen Lichtschalter an. Einzelne Abschnitte des Systems lassen sich separat per Fernbedienung ein- und ausschalten. Es gibt auch Schienensysteme für zwei oder drei Stromkreise. Jede Leuchte lässt sich dann über die Einstellung ihrer Schienenkontakte einem Stromkreis und dessen Schalter zuordnen.
Wie wirkt die geplante Leuchte in meinem Wohnzimmer? Licht lässt sich mit überschaubarem Aufwand simulieren. Der Philips Home Lighting Designer simuliertviele verschiedene Leuchten bei Tageslicht und nachts in unterschiedlichen Räumen. Allerdings zeigt das Online-Tool immer nur die Wirkung einer Leuchte. Wer vorab sehenmöchte, wie sein gesamtes Leuchtenarsenal in einem bestimmten Raum zusammenspielt, der sollte sich an einen Lichtdesigner wenden. Zu dessen Job gehört unter anderem, geplante Lichtinstallationen vorab am Computer zu simulieren - auch mit Hunderten einzelner Lichtquellen.