Vergleichstest

Die besten Netzwerk-Player

15.5.2012 von Reinhard Paprotka

Der technische Fortschritt von Netzwerk-Playern verläuft sehr dynamisch. Einen echten Schritt nach vorn dokumentiert unser Vergleichstest mit acht brandneuen Modellen.

ca. 3:40 Min
Vergleich
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Die besten Netzwerk-Player
Der Multiconnect-Adapter rechts in der Steckdose versorgt TV, Spielkonsole und Player per LAN-Kabel mit Daten. Notebook und Tablet erhalten Zugang zum Heimnetz über WLAN.
© Archiv/Hersteller

Gleich drei neue Key-Features offenbart unser Test: 3D in Full HD, Android und HbbTV. "Was, bitte schön, ist daran neu?", werden Sie vielleicht fragen. Zu Recht, denn für sich genommen sind diese Techniken schon seit einer Weile erhältlich. Brandneu ist hingegen deren Integration in Netzwerk-Playern - und das bedeutet für das multimediale Zuhause eine Erweiterung der Ausstattungsmerkmale und eine Qualitätsverbesserung.

Das Ganze passiert auf extrem hohem Komfort- und sehr niedrigem Preisniveau. Und genau das macht die multimediale Heimvernetzung so interessant. Anders als bei der Nutzung physischer Medien - wie CD, DVD, Blu-ray oder USB-Speicher - sind Musik, Fotos und Videofilme auf einer zentralen Netzwerk-Festplatte (NAS) oder im PC gespeichert. Diese Daten werden im Heimnetz per Kabel oder drahtlos (per WLAN) verteilt und lassen sich dann von Netzwerk-Playern im ganzen Heim per Knopfdruck abrufen. Damit entfallen der lästige Medienwechsel und Regale voller Datenträger.

Ein Heimnetz inklusive WLAN findet sich heute bereits in vielen Haushalten: mit einem DSL-Router für den Internet-Zugang. Meist ist das die FRITZ!Box, die es kostenlos zum Online-Vertrag dazu gibt.


Player für 3D-Inhalte

Auf den Prodigy hatten Net-Player-Freaks schon seit Monaten gewartet, denn als einer der ersten Netzwerk-Player spielt er 3D-Filme in Full-HD-Auflösung (1080p) ab und erlaubt darüber hinaus die Installation von Anwendungen aus dem riesigen Android App Store. Er nutzt den neuesten Realtek-Chip 1186 DD ein, und zunächst bezweifelten wir, ob die Performance dieses Prozessors mit der Taktfrequenz von 750 Megahertz für flüssige 3D-Full-HD-Wiedergabe ausreichen würde. Inzwischen steht fest, sie reicht aus, allerdings nur mit Gigabit-LAN oder WLAN-n.

Doch zurück zur exzellenten 3D-Wiedergabe des Prodigy. Möglich wird diese durch das Abspielen von Bluray-ISO-Files, in denen die gesamte BD-Information gespeichert ist. Der Nachteil: Pro Film benötigen solche ISO-Files bis zu 50 Gigabyte Speicher, während die mit nahezu allen aktuellen Netzwerk-Playern abspielbaren 3D-Filme im SBS-Verfahren (Side by Side) als MKV-Dateien mit etwa einem Drittel Platz auskommen. Durch SBS wird die Horizontalauflösung halbiert, was sich in einer etwas reduzierten Videoqualität ausdrückt. Dennoch ist diese immer noch sehr gut.

Mit Android zu mehr Funktionen

Den zweiten Meilenstein, das Android-Betriebssystem, hat Xtreamer recht elegant verwirklicht: Android lässt sich aus dem eigentlichen Betriebssystem heraus quasi als Anwendung starten. Android bietet den Zugriff auf Tausende Apps, die die Funktionsvielfalt des Netzwerk-Players individuell erweitern

Neue Inhalte durch Mediatheken

Der dritte Meilenstein in Sachen Netzwerk-Player ist HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband Television). Mit dieser Technik ist der Online-Zugriff auf die Mediatheken der TV-Sender möglich, damit können Sie also zum Beispiel Ihren Lieblingskrimi oder die Tagesschau dann sehen, wenn Sie es möchten. Das heißt: fast, denn viele Sendungen werden nur für eine Woche angeboten und dann aktualisiert.

Bisher war HbbTV nur in die neuesten Fernseher und Sat-Receiver eingebaut, jetzt gibt es die Inhalte des HbbTV-Services auch per Netzwerk-Player, mit dem sich Fernseher auf den aktuellen Stand der Technik bringen lassen. Das erste Gerät dieser Art heißt VideoWeb TV und stammt von der deutschen Firma VideoWeb. Wie für jeden Netzwerk-Player wird nur der Netzwerk-Zugang benötigt, über den dann auch einige andere Web-Services und lokale Multimedia-Inhalte zur Verfügung stehen. Bezüglich der unterstützten Medienformate sollte VideoWeb zwar noch nachlegen, doch HbbTV läuft hervorragend.

Ein breites Online-Angebot

Einen Zugriff auf die ZDF-Mediathek bieten auch die Player von Eminent und - per Installation - die Modelle von Popcornhour und Syabas. Eminent stellt ein eigenes App Center zur Verfügung. Alle Testkandidaten bieten mehr oder weniger umfangreiche Web Services. Deren Nutzen ist - abgesehen von YouTube, einigen weiteren Social Media Sites sowie Webradio - aber nicht so hoch einzustufen wie der von HbbTV.

Ein wichtiges Kaufkriterien für Netzwerk-(Media-)Player ist deren Fähigkeit, alle möglichen Medienformate abzuspielen - egal, ob Audio, Foto oder Video. Die Formatvielfalt ist ein wichtiger Grund für den Kauf solcher Geräte, denn diese Vielfalt und den Bedienkomfort können die ebenfalls mit Media-Playern ausgestatteten Fernseher und Blu-ray-Player nicht bieten - das dürfte sich auch zukünftig nicht ändern.

Offen für fast alles

Unsere Testkandidaten erfüllen - mit Ausnahme des VideoWeb TV - bezüglich der Formate beinahe alle Wünsche, die meisten spielen sogar Blu-ray-ISO-Files ab (2D). Der A-300 gibt als einziger der Testkandidaten Audio-Live-Aufnahmen nahezu lückenlos wieder.

Unterschiede bestehen beim Netzwerk-Zugang, den die beiden Eminent-Kandidaten, der Emtec, der Popcorn Hour und der Xtreamer mit dem schnellen Gigabit-LAN anbieten. Beim Eminent EM7285, beim Emtec und beim VideoWeb TV ist der Zugang sogar drahtlos mit dem schnellen WLAN-n möglich.

Für den Betrieb ohne Netzwerk lassen sich 3,5-Zoll-Festplatten in die Player von Eminent, Popcornhour und Xtreamer einbauen. USB-Speicher akzeptieren alle getesteten Geräte, SDHC-Karten die Modelle von Eminent, Emtec und Xtreamer. Eminent hat in seine beiden Netzwerk-Player leise laufende Kühlgebläse eingebaut.

Wer hat die Nase vorn?

Insgesamt hat uns der Prodigy von Xtreamer aufgrund seiner wegweisenden Technik am meisten überzeugt. Wegen seines Super-HbbTV-Services ist der VideoWeb TV ein absolutes Highlight. Preis-Leistungs-Gewinner sind der HDI Dune TV-101 und die Popbox V8 von Syabas.

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