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Smart Home: Haustechnik von Hager

19.8.2012 von Markus Wölfel

Mit akribischer Planung, pfiffigen Ideen und intelligenter Technik lässt sich jedes Haus in ein Komfort-Center verwandeln. Vorausgesetzt, der High-Tech-affine Bewohner hat einen Partner, der ihn unterstützt. Die Firma Hager möchte mithelfen und bringt einiges dafür mit.

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Hager-Produkte hat fast jeder schon einmal gesehen, auch wenn er es nicht gleich wahrgenommen hat. Am eigenen Sicherungskasten findet man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das markante Hager-Logo.

Hier offenbart sich das Kerngeschäft des Weltmarktführers aus dem Saarland: Energieverteilsysteme. Schon seit Mitte der 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts arbeitet Hager in diesem Segment und ist dort außerordentlich erfolgreich. Inzwischen hat sich das Portfolio des Familien-Unternehmens deutlich ausgeweitet und umfasst die gesamte Gebäudeverkabelung, Anschlusssysteme und die Haussteuerung - sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich. Das "intelligente Haus" haben die Techniker von Hager dabei immer im Blick. Es beginnt bei der Unterverteilung (Wohneinheitsverteiler), die bereits für die neuen elektronischen Zähler ausgestattet ist. Unter dem Stichwort "Smart Metering" hat Hager einen elektronischen Haushaltszähler (eHZ) entwickelt. Sein Vorteil: Er kann unterbrechungsfrei gewechselt werden. Weiterhin lässt er sich mit einem Aufsatz bestücken, der per Funk die aktuellen Verbrauchsdaten übermittelt. So kann der Bewohner sie jederzeit abrufen.Seit Januar 2010 wird jeder Neubau mit einem "intelligenten Zähler" ausgestattet und bis zum Jahr 2020 sollen die meisten Bestandsgebäude ebenfalls umgerüstet sein. Damit der Hausbesitzer keinen komplett neuen Zählerschrank benötigt, haben die hauseigenen Ingenieure Adapterplatten entwickelt, um den betagten Ferraris-Zähler leichter austauschen zu können.

Smarte Sparte

Wer kennt das nicht: Ein Splitter, ein Router und gegebenenfalls ein Switch oder gar eine ISDN-Anlage werden in einem Kabelknäuel offen in der Nähe einer Telefondose installiert. Das sieht hässlich aus und ist auch störanfällig.Hager - als Verfechter des modernen Ausbaus der Elektroinstallation - verbannt all diese Komponenten kurzerhand in die Unterverteilung. Neben dem Zähler, den Sicherungen und möglichen KNX-Komponenten wird dort also auch die ganze Kommunikationstechnik untergebracht.


Möglich macht dies die "Anwendungsneutrale Verkabelung". Das heißt, die Leitungen können je nach Bedarf unterschiedliche Signale übertragen, sei es fürs Telefon, das Netzwerk oder andere Anwendungen. Der Installateur verlegt ungeachtet der Funktion die Signalkabel, die je nach Kundenwunsch für ein oder mehrere Gigabit ausgelegt sein können (Kategorien 5e bis 7). Durch Steckmodule werden die Enden der Kabel im Schaltkasten konfektioniert. Einen simplen Kabelschuh, der ohne teures Spezialwerkzeug auskommt, liefert Hager gleich mit.Auf der anderen Seite enden die Datenkabel in einer RJ45-Dose. Darüber lassen sich je nach Anwendung die gewünschten Geräte anschließen. Das funktioniert deshalb so reibungslos, weil Telefone die Adern vier und fünf des Kabels belegen, während das Netzwerk die Strippen eins, zwei, drei und sechs verwendet.

Clever verteilt

Hager hat zudem diverse Varianten in petto, um Energie und Signale im Haus zu verteilen, die nach dem Verputzen noch zugänglich bleiben. Die Ingenieure nutzen dazu verschieden aufgebaute Kabelkanäle: für die Decke, den Boden, entlang der Fensterbank oder gar unter der Sockelleiste. Insbesondere fürs Büro bietet Hager eine Vielzahl von Lösungen an, da sich dort am ehesten Änderungen ergeben. So können per Klicksystem in wenigen Minuten Steckdosen installiert oder zusätzliche Netzwerk-Ports eingerichtet werden.

Richtig geschaltet

Die passenden Dosen und Schalter dafür hat Hager ebenfalls auf Lager. Das Design-Schalterprogramm kallysto gibt es in drei Linien, die sich in Farbe und Material unterscheiden. Für die Blenden setzt Hager sogar Echtmaterial wie etwa Schiefer ein.

Alles im Griff

Die Visualisierungs-Software domovea von Hager erhält über einen Interface-Baustein in der Unterverteilung Zugriff auf die KNX-Komponenten.Damit lässt sich quasi das ganze Haus steuern: Sie dimmt das Licht, regelt die Heizung oder schließt die Fenster. Sogar die Video-Streams der hauseigenen Sicherheitskameras lassen sich abrufen.Im Vollausbau können bis zu zehn solcher IP-Kameras in das System eingebucht werden, die dann per Tablet-PC, Notebook oder Smartphone von überall auf der Welt abrufbar sind.

Vom einfachen Lichtschalter bis hin zum Touchscreen-Panel ist alles dabei. Auf dem Touchscreen kommt die domovea-Software zum Einsatz. Mit ihr kann der Hausbesitzer die komplette Gebäudesystemtechnik steuern. Das geht mit dem PC, einem Touch-Panel, über ein Web-Portal oder eine Smartphone-App.Alle Anwendungen sind frei programmierbar und können von überall aus aktiviert werden. Ein Druck genügt, und schon werden die Jalousien heruntergefahren, die Fenster geschlossen oder die Alarmanlage aktiviert. Sogar die Live-Bilder der Überwachungskamera lassen sich auf dem Panel einblenden, und das - dank Web-Zugriff - von überall.Auch beim Energiesparen hilft domovea: Die Energie-Anzeige beispielsweise zeigt die aktuellen Verbrauchsdaten übersichtlich an. In der grafischen Darstellung kann der Benutzer auswählen, ob er den aktuellen Verbrauch oder den gemittelten Energiebedarf angezeigt haben möchte. Technisch funktioniert dies, da ein Interface-Baustein zwischen Web- und KNX-Welt übersetzt. Dadurch lassen sich alle Schaltzustände der einzelnen Komponenten abfragen und verändern.

Neues aus dem Saarland

Was macht man, wenn der Dimmer-Schalter zwar zu Hallogenstrahlern, nicht aber zu den neuen Energiespar- oder gar LED-Lampen passt? Bei konventionellen Installationen müssen dann Lampe und Dimmer ausgewechselt werden.

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Die Dimmer-Module haben eine einzigartige Funktion: Sie erkennen die angeschlossenen Leuchten automatisch, sei es eine Halogenlampe, eine Energiesparleuchte oder ein LED-Strahler. So braucht der Kunde nicht darauf zu achten, dass seine neue Lampe zum Dimmer passt.
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Hager hat dafür eine Lösung parat. Die Universaldimmer der EVN-Serie - EVN011, EVN012, EVN002 und EVN004 - passen sich einfach an das Leuchtmittel an. Die Module erkennen automatisch ihre dimmbaren Lasten und stellen sich darauf ein. So können sie je nach Ausführung bis 300 oder gar bis 500 Watt starke Leuchten herauf- oder herunterregeln. Das beherrscht momentan nur Hager. Die Module werden einfach in der Unterverteilung auf die Hutschiene gesteckt und steuern von dort aus die Lampen.Der Komfort-Universaldimmer EVN004 bietet zusätzlich noch Sonderfunktionen wie beispielsweise den Einschlaf- und Aufweckmodus, eine Szenensteuerung oder eine Treppenhausschaltung.

Ein Radio unter Putz

Die nächste Neuerung betrifft eine der pfiffigsten Ideen seit der Einführung des "beutellosen Staubsaugers": das Unterputz-Radio. Es wird einfach in zwei oder mehrere Unterputzdosen eingebaut und kann dort seinen Dienst ohne störende Kabel und belegte Stellfläche verrichten. Ganz neu ist diese Art der Musikberieselung nicht, Hager hat sie aber weiter optimiert. Im neuen UKW-Radio kallysto ist nämlich ganz zeitgemäß ein Touchscreen eingebaut. Ohne die störenden Taster kann es nicht so leicht verschmutzen und lässt sich zudem sehr gut reinigen.

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Das neue Unterputz-Radiosystem aus der kallysto-Serie gibt es mit allerlei Ausstattung. In der Zentrale ist ein UKW-Tuner eingebaut. Sie lässt sich einfach per Touch-Monitor bedienen. Als Zubehör sind weitere Lautsprecher und eine Docking-Station für iPhone oder iPod erhältlich.
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Darüber hinaus haben die Techniker wichtige Funktionen wie etwa einen Wecker und einen Countdown implantiert. So empfiehlt es sich gleich für mehrere Standorte: Neben der Unterhaltung kann es also im Schlafzimmer den Weckdienst übernehmen und in der Küche ersetzt es die Eieruhr. Aber auch im Büro macht das Unterputzradio eine gute Figur: Auf Wunsch kann es auch mit einer Docking-Station für ein iPhone oder einen iPod nachgerüstet werden.

Sicherheit zum Nachrüsten

Auch zum Thema Sicherheit hat Hager neuerdings etwas zu bieten. Das Saarländische Unternehmen hat eine Serie von Warnmeldern aufgelegt, die explizit der Nachrüstung dienen: Sie kommunizieren per Funk miteinander. So bleibt kein Alarm ungehört.

In KNX-Installationen können sie ihren Alarm sogar direkt ins System senden. Diese Funktion macht sie einzigartig. Mit einer Visualisierung-Software wie domovea ließe sich so der Ort der Störung einfach lokalisieren.

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Dank der domovea-Software lässt sich die Haustechnik per Touchpad, aber auch vom PC oder Smartphone aus steuern. Sogar die Überwachungskamera überträgt ihre Signale auf die Oberfläche.
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Die Warnmelder gibt es in zwei Varianten: Die einen erschnüffeln Rauch (TG510A und TG511A), die anderen nehmen Hitzeentwicklung wahr (TG540A und TG541A). Beide Varianten werden mit reiner Batteriespannungsversorgung (mit über zwei Jahren Laufzeit) oder mit 230-Volt-Anschluss geliefert. Letzterer arbeitet auch bei Stromausfall - dank des implantierten Backup-Akkus - weiter. Hager empfiehlt für solche Fälle drahtgebundene Warner. Wurden die Strippen bei der Installation jedoch vergessen, ist ihre Nachrüstung mit sehr viel Aufwand und Dreck verbunden.

Weitere Infos

Unter www.bauherrenservice.com können Interessierte weitere Informationen zu den Entwicklungen und zum Warenangebot von Hager bekommen.

Die Preise indes bleiben der Kalkulation des Elektro-Fachbetriebs vorbehalten, der die Geräte installiert. Die Produkte des Familien-Unternehmens finden Heimwerker deshalb meist nicht im Baumarkt. Das smarte Home gehört eben in die Hände smarter Experten.

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