Musik-Streaming

Raumfeld ONE und Raumfeld M unter der Lupe

17.9.2012 von Michael Jansen

Streaming: Teufel bietet mit Raumfeld ein WLAN-Musiksystem mit Multi-Room- und Multi-Music-Funktionen. Eine schöne neue Audiowelt, meinen wir.

ca. 4:50 Min
Vergleich
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Wir beleuchten aktuelle Streaming-Lösungen von Teufel und Raumfeld.
Wir beleuchten aktuelle Streaming-Lösungen von Teufel und Raumfeld.
© connected-home

Sie hat es immer schon gestört, dass Ihr Wohnzimmer durch monströse Hi-Fi-Türme und Strippen verunstaltet wird? Und Sie wollten immer schon auch andere Räume mit Musik füllen, haben sich aber gescheut, noch mehr Kabel zu verlegen oder gar eine Zweit- oder Drittanlage aufzustellen? Wenn Sie beides mit ja beantworten, dann finden Sie jetzt die Lösung Ihrer Probleme.

Die Idee: Multi-Room-Musik-Streaming

Die Lösung kommt von Raumfeld: Musik wird aus dem Internet oder vom heimischen NAS-Server via iPhone und Co. drahtlos zu Boxen mit eingebautem Verstärker (Aktiv-Lautsprecher) gestreamt - ohne lästige Strippen, ohne große Hi-Fi-Türme, aber mit mindestens ebenso guter Qualität wie über die klassische Hi-Fi-Anlage.

Der Berliner Lautsprecher-Spezialist Teufel hat 2010 die Firma Raumfeld übernommen, um auch in den nächsten Jahren topaktuell zu bleiben. Während Teufel für die Verstärkung und Schallwandlung des Musiksignals verantwortlich ist, kommt die Streaming-Technik von Raumfeld: eine Symbiose, die es den Beteiligten ermöglicht, Produkte zu schaffen, die dem Musik-Konsumverhalten in Zukunft gerecht werden.

Schon heute hört man Musik kaum noch vom CD-Spieler, sondern eher von der Festplatte des Rechners. Wer konsequent weiterdenkt und die Weiterentwicklung der Smartphones und Tablets mit in Betracht zieht, kommt zum Ergebnis, dass man nicht mal mehr einen Rechner braucht, der im besten Fall kabelgebunden an einer Hi-Fi-Anlage hängt. Man streamt die Musik vielmehr via Musik-Flatrate von Napster oder simfy aus dem Internet oder vom heimischen NAS-Server direkt zu einem oder mehreren Pärchen Aktivboxen.

Die Umsetzung: WLAN und Aktivboxen

Für die Umsetzung dieser Idee hat Raumfeld diverse Produkte und Pakete im Angebot, die auf den individuellen Kundenwunsch abgestimmt sind. So darf der Musikliebhaber zwischen drei Wireless-Lautsprechern wählen: einer Standbox und zwei Regalboxen. Der Einsteiger begnügt sich womöglich zunächst mit dem Raumfeld One, einer All-in-One-WLAN-Stereo-Aktivlautsprecher-Lösung. Natürlich gibt es auch geschnürte Bundles für die Beschallung von einem oder mehreren Räumen. 


Raumfeld ONE
Raumfeld ONE
© Hersteller / Archiv

Wer kein Smartphone zur Hand hat, kann gerne den schicken Raumfeld-Controller mitbestellen. Dieser Netzwerk-Player richtet das Netzwerk ein, macht die Musikbibliothek auf einem Touchscreen sichtbar und erlaubt sämtliche Einstellungen wie etwa Bass-, Mitten- und Höhenregelung sowie die Parallelbeschallung von mehreren Räumen mit getrennter Lautstärkeregelung.

Raumfeld One als Einstieg

Pro

  • bei wandnaher Aufstellung ausgewogene tonale Balance
  • für die Größe ordentlicher Bass

Contra

  • begrenzter Maximalpegel
  • prinzipbedingt keine breite Abbildung

Für den Einstieg in die drahtlose Musikwelt genügt der besagte Raumfeld One oder ein Pärchen Speaker S - sofern ein WLAN-fähiges Smartphone oder Tablet zur Verfügung steht. Die passende App für die Steuerung darf man im Internet kostenlos herunterladen. Die erstmalige Einrichtung geht locker von der Hand - auch ohne Bedienungsanleitung. Dazu leitet die App klar strukturiert durch die Installation. Greift man zu einem Bundle mit Connector, so kann man zudem das Musiksignal aus dem Internet oder sogar direkt vom Android- Smartphone drahtlos zu einer vorhandenen Hi-Fi-Anlage streamen. Für die Verbindung zur Anlage stehen am Connector eine analoge und ein optischer Digitalausgang zur Verfügung. Im Falle der analogen Verbindung wird das digitale Musiksignal von einem 24-Bit-/ 96-kHz-D/A-Wandler in die analoge Welt gebracht.

Raumfeld Speaker S
Raumfeld Speaker S
© Hersteller / Archiv

Eine eigene Musikbibliothek

Pro

  • schön weitläufige räumliche Darstellung
  • ordentliche Tonalität

Contra

  • geringer Tiefgang
  • begrenzte Pegelfestigkeit

Sie möchten nicht nur Musik aus dem Internet, sondern auch Ihre eigene Musiksammlung aufbauen und hören. Dann empfiehlt sich ein Paket mit dem Raumfeld Base, einem WLAN-Musik-Server mit integrierter 160-GByte- Festplatte. Über zwei zusätzliche USB-2.0-Ports können weitere Speichermedien eingebunden werden. Der Base baut ein autonomes WLAN auf und dient ausschließlich für das Audio-Streaming bei Multi-Roomund Multi-Music-Anwendungen.

Der Clou bei Raumfeld sind die WLAN-fähigen Aktivlautsprecher. Sie machen ganze Hi-Fi-Türme überflüssig, da hier Lautsprecher und Verstärker schon als Einheit geliefert werden. Praktisches Schmankerl: Neben den drahtlos empfangbaren Musikdaten nehmen die Raumfeld-Speaker One, S, M und L auch ein analoges Signal entgegen. Stellt der Nutzer die Lautsprecher also neben den Flach-TV, so kann er den Fernsehton auf ein deutlich höheres Klangniveau hieven. Eigentlich ist Raumfeld One ausschließlich als Musiksystem gedacht, da die Wireless-Funktion eine Tonverzögerung systembedingt mitbringt. Der analoge Ton-Eingang hingegen hat kein Delay und läuft somit synchron zum Bild.

Raumfeld Speaker L
Raumfeld Speaker L
© Hersteller / Archiv

Master und Slave

Pro

  • satter Bass
  • gute Pegelfestigkeit
  • ausgewogene Tonalität

Contra

Die Lautsprecherpaare haben alle einen Master und einen Slave. Das heißt, in einer Box steckt die gesamte Elektronik, die zweite bekommt die Musik via Lautsprecherkabel zugespielt. Ob die "Aktive" nun links oder rechts steht, bleibt dem Kunden überlassen beziehungsweise richtet sich nach den Aufstellungsmöglichkeiten vor Ort, da die Zuordnung von linkem und rechtem Stereokanal bei der Installation via Raumfeld- App einstellbar ist.

Für den guten Ton haben die Teufel-Techniker bei der Raumfeld S zweimal 25 Watt Verstärkerleistung zur Verfügung gestellt, um die beiden zehn Zentimeter und 19 Millimeter großen Chassis anzutreiben. Die Raumfeld M darf schon aus 60 Watt Verstärkerleistung pro Box schöpfen, während bei der großen Standbox L 85 Watt pro Kanal für einen ordentlichen Antrieb sorgen. Praktischerweise ist der Lautstärkeregler jeweils an einer der beiden Boxen angebracht - für den Fall, dass das Smartphone gerade mal nicht zur Hand ist.

Raumfeld Speaker M
Raumfeld Speaker M
© Hersteller / Archiv

Raumfeld M - ein guter Kompromiss

Pro

  • erwachsen klingender Lautsprecher

Contra

  • Maximalpegel und Tiefbass etwas eingeschränkt

Die Raumfeld M haben wir uns einmal genauer angeschaut und angehört. Sie bildet dank 13er-Bass-Chassis und einer 25 Millimeter großen Gewebekalotte einen guten Kompromiss zwischen Boxengröße und Klangleistung. Sie spielt pegelfest, kann immerhin bis 57 Hertz hinunter intonieren und zeigt auch tonal keine Schwächen. Das heißt, der Brustton im Stimmenbereich ist angemessen warm, die Mitten weitestgehend neutral und auch die Feinzeichnung im Hochtonsektor lässt keine Wünsche offen. Der Bass reicht zwar nicht sehr tief, macht aber subjektiv richtig Dampf. Sinnvoll: Dank Bass-, Mitten und Höhenregler - einstellbar über den Controller oder die Smartphone-App - kann man die tonale Balance an die räumlichen Gegebenheiten vor Ort noch anpassen. 

Aus dem Messlabor
Aus dem Messlabor: Bis auf die schmalbandige Mittenbetonung bei 1,1 kHz zeigt die Box Raumfeld M keine nennenswerten Schwächen.
© Hersteller / Archiv

Fazit

Sie brauchen kein professioneller Heimnetzwerker zu sein, um sich eine Raumfeld-Beschallung einzurichten. Ob über den Controller oder das Smartphone, die Installation ist denkbar einfach. Die zweite gute Nachricht: Klanglich bieten die Raumfeld-Speaker ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Erst recht, wenn man schon ein Smartphone hat - sich also den Controller sparen kann -, ein heimisches WLAN-Netzwerk besitzt und daran denkt, dass man keinen CD-Spieler und Verstärker mehr braucht. Dann kommt man im Prinzip mit einem Paar Raumfeld-Speakern aus - einrichten und los geht's.

Das Konzept ist jedenfalls zukunftsträchtig. Endlich kommt auch die schon immer überlegen gewesene Aktivboxentechnik zum Zuge. Für die Verstärker in den Boxen gelten kurze Wege und mithin wenige Verluste und das Musiksignal bleibt digital bis zum Verstärker, erfährt also keine unnötigen Digital-Analog-Wandlungen zwischendurch. War das Feld der Aktivboxen früher nur einer kleinen Schar von Hi-Fi-Freaks vorbehalten, so wird es über den minimalistischen Streaming- Weg salonfähig gemacht.

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