Electronic Health

Apps helfen der Gesundheit auf die Sprünge

3.9.2013 von Jan Fleischmann

Auf steigende Gesundheitskosten und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein reagiert die Elektronik-Industrie mit E-Health. Diverse Apps und technische Produkte sollen Fitness und Gesundheit auf die Sprünge helfen. Wir stellen Smartphone-Anwendungen und Zubehör vor.

ca. 4:35 Min
Ratgeber
E-Health, Fitness Apps, Gesundheitsdaten
E-Health, Fitness Apps, Gesundheitsdaten
© Archiv

Fitness und Gesundheit liegen im Trend. Sowohl die ITK- als auch die Sportartikel-Branche haben das Potenzial entdeckt und bieten pfiffige Apps und Produkte an, die etwa Trainingspläne erstellen und Ernährungstipps passend zum Kalorienverbrauch liefern.

Doch E-Health beschränkt sich nicht auf Fitness und den Digital Lifestyle: Elektronische Lösungen für die Diagnostik und das Monitoring von Patienten sollen steigende Gesundheitskosten eindämmen und Versorgungsengpässe schließen, die in ländlichen Gebieten zunehmend auftreten.

Die Telemedizin etwa, ein Teilbereich von E-Health, nutzt Internet und Cloud-Speicher im Web, um Ärzten sämtliche relevanten Daten in einem Rutsch zu liefern und so den raschen Überblick über einen Krankheitsverlauf zu ermöglichen. Ein Beispiel für die Telemedizin ist die elektronische Gesundheitskarte (EGK), die wegen milliardenschwerer Investitionen allerdings auch umstritten ist.

Schritt für Schritt fit

Viele Apps für Smartphones fallen in die Kategorie Fitness und Ernährung. Denn Smartphones eignen sich perfekt zur Bewegungskontrolle und -analyse: Dank eingebautem Beschleunigungssensor - auch Gyrosensor genannt - zählen sie mühelos die Schritte beim Gehen oder Joggen. Die integrierte GPS-Navigation erlaubt es den mobilen Helfern, die Länge einer zurückgelegten Wegstrecke zu ermitteln.

Sechs ausgewählte Apps wollen wir uns genauer ansehen.


Bildergalerie

runtastic App, Jogger, Routenplanung

Apps

Die besten Fitness-Apps

runtasticAlles für den Jogger: Die App speichert Laufstrecken und überträgt die Daten an das zugehörige Portal. Läufer behalten im Online-Tagebuch den…

Bei Joggern steht Runtastic hoch im Kurs: Sie wurde Berichten zufolge bereits mehrere Millionen Mal heruntergeladen. Die Runtastic-App erfasst die Distanz von Laufstrecken und liefert sie an eine zugehörige Web-Plattform. Fitness Fans können ihre Leistungen auf Facebook veröffentlichen oder sich mit der kostenpflichtigen Pro-Version gar mit anderen Joggern messen.

Auch die beiden Platzhirsche der Sportartikel-Branche, Nike und adidas, dürfen bei den Apps nicht fehlen. Sie bieten neben Anwendungen für Mobilgeräte auch clevere Hardware-Technik.

NIKE+, micoach, Kalorienverbrauch
Wie lange laufe ich bereits, welche Strecke habe ich zurückgelegt? Ein Blick auf das Nike+ Sportband genügt, und der Jogger erfährt die Eckdaten der Trainingseinheit. Per integrierten USB-Stecker lässt sich das Band mit einem PC synchronisieren.
© Hersteller

Die Online-Community Nike+ zählt inzwischen über sechs Millionen Mitglieder. Auf der Plattform können Sportler Details zu Trainingseinheiten oder Kalorienverbrauch speichern. Die Fitness-Daten ermittelt etwa die App Nike Training Club für das iPhone oder auch das Nike+-Sportband (60 Euro).

Das Sportband wird im Duo mit einem Sensor geliefert. Der Sensor lässt sich in die Sohle einiger Schuhe des Nike+-Programms einsetzen. Während des Laufens übermittelt er Daten an das Armband, das über eine LCD-Anzeige über die Laufzeit, den Kalorienverbrauch, die zurückgelegte Strecke und vieles mehr informiert. Per integriertem USB-Stecker lassen sich die Infos auf den Rechner übertragen und dort mithilfe der PC- oder Mac-Software Nike+ Connect synchronisieren.

Adidas Speed Cell, Schuhsensor, Trainingseinheiten
Dem Schuhsensor von adidas bleibt kein Weg verborgen. Mit ihm können Sportler ihre Leistungen beim Training oder Wettkampf aufzeichnen und prüfen.
© Hersteller

Elektronische Fitness-Produkte bietet auch adidas in seiner micoach-Reihe an. Der grüne Speed Cell-Sensor (ca. 70 Euro), passt in die Sohle einiger geeigneter adidas-Schuhe, wobei adidas sowohl Lauf- als auch Fußballschuhe anbietet.

Der Sensor zeichnet Daten wie Geschwindigkeit, zurückgelegte Strecke und Gesamtdistanz auf und übermittelt sie mithilfe entsprechender Apple-Dock- oder USB-Adapter an Smartphone oder Computer. Für das iPhone gibt es die passende micoach-App. Auch ein Brustgurt, der den Puls misst, ist erhältlich.

Körpergewicht und gesunde Ernährung

Kleine Gesundheitsdaten-Sammler in allen Formen und Farben haben Konjunktur. Ansteck-Clips und Armbänder halten fest, was den Körper antreibt.

Das Armband Jawbone UP (für 130 Euro) zeichnet ein umfassendes Bild seines Trägers: Es analysiert den Schlaf, indem es minimale Bewegungen des Handgelenks auswertet. So erfasst es die Zeit, die der Nutzer zum Einschlafen benötigt, die Länge der tiefen und leichten Schlafphasen oder wie oft der Träger in der Nacht aufgewacht ist.

Selbstverständlich ermittelt das Armband auch Details zur Bewegung des Nutzers. Die aktive und nicht aktive Zeit sowie die Anzahl der Schritte am Tag registriert der aufmerksame Begleiter genau. Bewegungsmuffel erinnert das Armband durch Vibrieren an ihren Trainingsrückstand. Um die gesammelten Daten auszuwerten, lässt sich das Jawbone UP per Miniklinken-Stecker an die Ohrhörer-Buchse von Smartphones andocken. Die zugehörige kostenlose App UP für iOS und Android bereitet die Werte grafisch auf.

Mit der App kann der Nutzer zudem seine Ernährung überprüfen: Er schießt ein Foto der Mahlzeit mit dem Smartphone und die App vergleicht das Bild mit einer Datenbank. Erkennt die App das Gericht, zeigt sie den Nährwert des Mahls an. Die Nährwerte von Lebensmitteln lassen sich auch via Barcode-Scan abrufen. Die App protokolliert auf Wunsch sämtliche Mahlzeiten und Getränke. Aus den umfänglichen Daten schließt sie sogar auf die Gemütsverfassung des Trägers.

Fitbit One, Tracker, Fitness
Klein, leicht und bequem per Clip an der Kleidung zu befestigen: Der Fitbit One ist ein vielseitiger Tracker für Bewegung und Fitness, er erfasst zudem den Schlaf.
© Hersteller

Auch andere Hersteller bieten die Allround-Gesundheitskontrolle. Das Armband Fitbit Flex (100 Euro) möchte ständiger Begleiter sein. Es speichert Angaben über Schlaf und Bewegung bis zu sieben Tage lang, ohne dass Daten übertragen werden müssen. Via Bluetooth verbindet es sich kabellos mit einem Computer oder Smartphone, die kostenlose Fitbit-App für iOS und Android übernimmt die Auswertung. Selbst ein Wecker ist an Bord: Per Vibrationsalarm weckt das Flex ausschließlich den Träger, nicht die Umgebung.

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Intelligente Waage

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Fitness-Gadget: Withings Pulse misst die Herzfrequenz

Auch intelligente und vernetzte Waagen sind im Trend: Der Smart Body Analyzer von Withings, seit März für 150 Euro erhältlich, misst nicht nur das Gewicht. Die Waage ermittelt den Körperfettanteil (auch BAI für Body Adiposity Index genannt) und errechnet auch den Body Mass Index (BMI), der das Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße beschreibt. Damit nicht genug: Auch die Herzfrequenz und sogar die Qualität der Raumluft analysiert die clevere Waage.

Die Informationen zeigt sie auf ihrem 6 x 4 cm großen Display an. Per WLAN oder Bluetooth verbindet sich das Modell mit dem iPhone oder Android-Handys. Dort lassen sich die erfassten Daten mit der Withings-App auswerten. Aber auch andere Apps wie Runkeeper oder Endomondo können auf die Infos der Waage zugreifen. So ein übergreifender Datenaustausch klappt beispielsweise auch mit dem Armband Jawbone UP.

Medizinische Hilfe bei Krankheiten

Ganz in den medizinischen Bereich gehen etwa elektronische Blutdruckmessgeräte wie das Medisana CardioDock 2 (130 Euro). Blutdruckmesser wirken daneben wie "Old School".

Das Cardiodock 2 ist als iPhone- und iPad-Dock konstruiert. Die Druckmanschette wird automatisch aufgepumpt und die Luft wieder abgelassen. Die Werte überträgt das Dock an ein iOS-Gerät. Dort bereitet die Vitadock-App sie grafisch auf. Im Vitadock-Online-Portal lassen sich die Daten sicher und anonym speichern und mit Mobilgeräten synchronisieren.

Medisana Cardiodock, Blutdruckmessung
Blutdruckmessung per Docking-Station: Das CardioDock misst den Blutdruck mit einem iPhone oder iPad.
© Hersteller

Das OxiSport-Pulsoximeter (139 Euro) misst den Sauerstoffgehalt im Blut und die Pulsfrequenz über einen Sensor mit Fotozelle, der am Finger angebracht wird. Die Oximetrie dient etwa für Schlafstudien und zur regelmäßigen Kontrolle des Zustands von Patienten.

Patienten mit einem Herzschrittmacher, eingesetzten Defibrillatoren und anderen Herz-Implantaten können lebenswichtige Funktionen mit dem Biotronik Home Monitoring dauerhaft überwachen lassen. Der CardioMessenger überträgt die Daten per Mobilfunk an ein Service-Center, das sie an eine Website sendet. Die sieht nur der behandelnde Arzt.

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