Browser, Apps und Co

Fernzugriff aufs Heimnetz

1.3.2011 von Michael Seemann

Der Zugriff auf die eigene Foto-, Musik- oder Filmesammlung funktioniert auch von unterwegs. Wir zeigen Ihnen verschiedene Zugriffslösungen.

ca. 5:05 Min
Ratgeber
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SugarSync, Netzwerk, Multimedia, WLAN, heimnetz
SugarSync, Netzwerk, Multimedia, WLAN, heimnetz
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Die Vernetzung in deutschen Haushalten schreitet voran. Immer häufiger finden sich neben der klassischen PC-Technik wie Desktop, Notebook und WLAN-Router auch zahlreiche zusätzlich Geräte, die sich meist unkompliziert über Kabel oder WLAN mit dem Router verbinden lassen.Smartphones erhalten zu Hause über den WLAN-Zugang eine schnelle Verbindung ins Internet und der Besitzer spart sich damit nebenbei das meist knapp bemessene, monatliche Übertragungsvolumen seiner Mobilfunk-"Daten-Flatrate".


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Eine Netzwerk-Festplatte wie die My Book Live dient als Datenspeicher für alle Geräte im heimischen Netzwerk vom PC bis zur Spielkonsole.
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Am netzwerkfähigen Fernseher oder Bluray-Player blättert man von der Wohnzimmer-Couch komfortabel durch seine Urlaubsfotos, während im Hintergrund Musik aus der eigenen MP3-Sammlung ertönt. Im Kinderzimmer läuft zur gleichen Zeit die Gutenachtgeschichte, jedoch nicht von CD, sondern ebenfalls aus dem Heimnetz. Als Wiedergabegerät dient in diesem Fall ein Web-Radio, das drahtlos mit dem Router verbunden ist.

Datenzentrale - aber nur zu Hause

Dies alles ist möglich, weil alle Multimedia-Dateien - ob nun MP3s, Fotos oder Videos - zentral und jederzeit zugriffsbereit auf der Netzwerk-Festplatte abgelegt sind. Nur so ist gewährleistet, dass jeder Anwender mit jedem Gerät jederzeit auf die gewünschten Inhalte zugreifen kann. Und je mehr Geräte Sie in Ihrem Heimnetz integrieren - sprich: mit dem WLAN-Router verbinden -, umso wichtiger wird auch dieser zentrale Speicherort für Ihre Multimedia-Daten.Während Sie sich zu Hause aufhalten, sind Sie mit einer Netzwerk-Festplatte also bestens versorgt. Was jedoch, wenn Sie einem Bekannten ein Foto zeigen möchten und gerade unterwegs sind? Oder wenn Sie unterwegs sind und dringend eine bestimmte Datei von Ihrer Netzwerk-Festplatte benötigen oder einfach nur Ihre Lieblingsmusik hören möchten, die auf YouTube leider nicht zu finden ist?

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Die Konfiguration einer Netgear Stora ist über den Assistenten sehr schnell und einfach erledigt. Ein Netzwerk-Spezialist müssen Sie inzwischen nicht mehr sein, um solche Netzwerk-Komponenten einrichten zu können.
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Natürlich könnten Sie immer ein Backup mit all Ihren Multimedia-Dateien mit sich herumschleppen. Das mag bei der Fotosammlung gerade noch funktionieren, bei der Musik- und spätestens bei der Filmsammlung wird es jedoch schnell unkomfortabel. Zumal Sie den externen Speicher immer aktualisieren müssen und nicht versehentlich zu Hause vergessen dürfen.

Komfortabler Fernzugriff auf die eigene Netzwerk-Festplatte

Doch ein solcher Aufwand ist gar nicht nötig. Für das beschriebene Problem existieren nämlich bereits einige interessante Lösungen, die auch ohne externen Speicher auskommen. Sie benötigen für den Zugriff von außerhalb auf Ihre Dateien nur ein Gerät mit einem Browser und einen Online-Zugang.Dieses Gerät kann ein Rechner am Arbeitsplatz sein, ein Notebook mit UMTS-Surfstick oder ein Tablet-PC, der per WLAN oder Mobilfunk mit dem Internet verbunden ist. Immer häufiger funktioniert inzwischen auch der Zugang über ein Smartphone in Verbindung mit dem entsprechenden Datentarif ("Daten-Flat") und einer Applikation ("App").Zugriffsmöglichkeiten vom Internet ins Heimnetz gibt es schon lange. Allerdings war die Einrichtung eines solchen Fernzugriffs auf die eigene Netzwerk-Festplatte für den Privatanwender bisher sehr umständlich, fehlerträchtig und auch von der Bedienung her nicht komfortabel.Hier hat sich mittlerweile vieles zum Besseren gewendet. Einige große Speicher- und Netzwerk-Gerätehersteller wie etwa Seagate, Western Digital oder Netgear bieten zu ihren Netzwerk-Festplatten einen besonderen Dienst an, der den Zugriff auf die Festplatte von außerhalb erheblich erleichtert.Vor allem die Einrichtung eines solchen Fernzugriffs ist sehr viel einfacher geworden und lässt sich auch von Netzwerk-Laien in wenigen Minuten erledigen. Der Anwender muss sich nicht mehr mit komplizierten Router-Einstellungen und Fachausdrücken wie "Dynamisches DNS" oder "Port-Weiterleitungen" beschäftigen.Jeder Hersteller legt seiner Netzwerk-Festplatte eine Setup-CD bei, die den Anwender Schritt für Schritt durch die Einrichtung führt. Im Rahmen dieses Setups werden die Netzwerk-Festplatte bei einem speziellen Online-Dienst einmalig registriert und die Zugangsdaten - ein Benutzername und ein Passwort - vergeben.Eventuell muss sich der Anwender zusätzlich einen eindeutigen Namen für seine Festplatte ausdenken. Das ist aber auch schon die schwierigste Aufgabe, und die kann jeder bewältigen, der auch das Einrichten eines Facebook- oder Picasa-Kontos erfolgreich hinter sich gebracht hat.Der Clou dabei: Sobald die Einrichtung Ihrer Netzwerk-Festplatte abgeschlossen ist, können Sie von jedem beliebigen Rechner mit Internet-Anschluss auf Ihre Daten zugreifen.Selbstverständlich können Sie auch einzelne oder mehrere Dateien auf das Gerät, mit dem Sie gerade die Fernverbindung zu Ihrer Netzwerk-Festplatte hergestellt haben, herunter- oder hochladen. Voraussetzungen sind dabei immer, dass Ihre Netzwerk-Festplatte und Ihr Heimnetz-Router eingeschaltet sind und dass eine möglichst schnelle Verbindung zum Internet besteht.

Eingeschränkte Übertragungsrate

Bedenken Sie jedoch: Sobald Sie Dateien von Ihrer Netzwerk-Festplatte zu Hause auf irgendein anderes Gerät im Internet übertragen, spielt die Übertragungsgeschwindigkeit der Online-Verbindung bei Ihnen zu Hause eine entscheidende Rolle - und zwar nicht die Download-, sondern die Upload-Geschwindigkeit. Letztere ist die maximale Datenrate, die Ihr Router von Ihrem Heimnetz ins Internet übertragen kann.Diese Upload-Geschwindigkeit ist bei Privatanschlüssen in der Regel erheblich geringer als die Download-Geschwindigkeit vom Internet zu Ihrem Router. Es bringt also keinen Vorteil, große Datenmengen von Ihrer Netzwerk-Festplatte ins Internet zu übertragen. Für die Live-Übertragung von Musik oder zum Betrachten von Fotos sollte die Übertragungsrate eines durchschnittlichen Breitband-Anschlusses jedoch ausreichend sein.Das Interessante an dieser komfortablen Zugriffsmethode über den Browser besteht darin, dass Sie Ihre Multimedia-Daten alle auf der Netzwerk-Festplatte im Heimnetz und somit "in den eigenen vier Wänden" belassen können. Ein kleiner Wermutstropfen ist hingegen die Abhängigkeit von der grundsätzlich geringen Upload-Bandbreite des heimischen Online- Zugangs.

SugarSync, Netzwerk, Multimedia, WLAN, heimnetz
Dienste wie etwa SugarSync ermöglichen es, seine Daten online zu speichern. Der Vorteil der Cloud: Der Nutzer hat von überall Zugriff auf seine dort abgelegten Dateien.
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Bei einzelnen kleinen Dateien oder Musikübertragungen funktioniert es einwandfrei, beim Übertragen größerer Datenmengen oder beim Betrachten von Videos, die auf der Platte abgelegt sind, sollte man aber auf lange Wartezeiten gefasst sein.

Multimedia-Dateien in der Wolke

Wer sich keine eigene Netzwerk-Festplatte mit komfortablem Fernzugriff zulegen möchte, kann auf eine sogenannte "Online-Festplatte" zurückgreifen. Hierbei geht es um Speicherplatz, der von einem Online-Dienst auf dessen Server-Farmen oder im ganzen Internet verteilt bereitgehalten wird. Letztere Speicherlösung wird auch als "Cloud"-Speicher bezeichnet - der Begriff ist momentan in aller Munde.Auf den Online-Speicher greift man über den Browser, über kleine Tools oder, wenn er per Smartphone aufgerufen wird, über entsprechende Applikationen (Apps) zu. Inzwischen gibt es Anbieter, die Ihnen im Rahmen eines Gratiskontos bis zu 5 GByte Online-Speicher bereitstellen.Hierzu zählt etwa der Online-Dienst SugarSync, der in seinem Gratisangebot SugarSync Free sogar den mobilen Zugriff per Smartphone mit eingeschlossen hat. Dabei installiert man auf seinem Rechner zunächst ein Tool und bestimmt alle lokalen Verzeichnisse, die als Abbild im Online-Speicher des Anbieters automatisch gesichert (sprich: "hochgeladen") werden sollen.Auf diese gesicherten Dateien kann man nun über eine Web-Oberfläche oder entsprechende Apps von jedem Browser-fähigen Gerät im Internet zugreifen. SugarSync bietet sogar die Möglichkeit, alle in der Cloud gesicherten Multimedia-Dateien auf einen beliebigen Rechner oder ein Smartphone mit Online-Zugang zu übertragen, damit Sie Ihre Fotos als Diashow oder Ihre eigene Musik als Live-Stream hören können. Eine "Kurzanleitung" auf der Homepage des Anbieters unter "Funktionen" liefert eine anschauliche Erklärung sämtlicher Funktionen des Dienstes.

Einige Anbieter von Online-Speicher bieten attraktive Gratiskonten zum Ausprobieren. Bei SugarSync ist sogar der Zugriff vom Smartphone mit enthalten.Der Anbieter Strato offeriert keinen kostenlosen Online-Speicher. Dafür lässt sich der Online-Speicher Hi-Drive Media für 30 Tage kostenlos ausprobieren. Das kleinste Angebot ab 20 GByte Online-Speicherplatz ist hier für 1,99 Euro monatlich zu haben.Eine übersichtliche Zusammenstellung diverser Anbieter von Online-Speicher, die auch kostenlose Einstiegstarife bieten, liefert die Website onlinespeicher.info.

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