Intelligenter Garten

Automatische Gartenpflege - Tipps und Tricks für den Hobbygärtner

8.5.2013 von Stefan Schasche

In Deutschland gibt es etwa 17 Millionen private Gärten. Nicht jeder Gartenbesitzer hat allerdings Zeit und Lust, die Grünflächen in eine schöne Anlage zu verwandeln und diese optimal in Schuss zu halten. Der intelligente Garten bringt Abhilfe.

ca. 7:00 Min
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Gardena R40Li
Gardena R40Li
© Hersteller/Archiv

Nahezu alle Gartenbesitzer träumen von der wunderschönen Grünanlage rund ums eigene Häuschen. Aber nicht alle lieben die Arbeit, die regelmäßig in einen Garten investiert werden muss, um zumindest den Status quo zu halten. Dazu gehört etwa, regelmäßig den Rasen zu mähen und die Wiese sowie Blumenbeete zu wässern. Wohl dem, der sich für diese Zwecke einen professionellen Gärtner leisten kann - doch leider dürfte das eine verschwindend kleine Minderheit sein.

Was aber tun, wenn man seinen Garten zwar gut in Schuss halten, aber trotzdem nicht jeden zweiten Sommertag für lästige Mäharbeiten oder anstrengende Bewässerungsmaßnahmen verschwenden möchte? Die Lösung für dieses und viele weitere Probleme liefert die moderne Haus- und Gartentechnik.

Zahlreiche Anwendungen

Ein gut angelegter, moderner Garten besteht allerdings nicht nur aus Rasen und Blumenbeeten. Neben beleuchteten Wegen, gemütlichen Sitzplätzen und eventuell einem Pool könnte man sich eine schöne Gartenhütte, einen fest installierten Grill, einen Pavillon fürs Gartenfest und vieles andere mehr vorstellen.

All das natürlich schön und selbstverständlich automatisch beleuchtet, denn schließlich möchte man beim Gang durch den Garten nicht dauernd Lichtschalter betätigen oder die gesamte Fläche beleuchten, nur weil man es sich auf einer Bank in der hintersten Gartenecke gemütlich gemacht hat. Und auch für die Nachbarskatze, die ihr Häufchen gerne in Ihrem Blumenbeet hinterlässt, hat die moderne Haus- und Gartentechnik passende Lösungen parat.

Haus und Garten steuern

Haustechnik beschäftigt sich bislang hauptsächlich mit der Haussteuerung. Von einem zentralen Steuerpult aus die Beleuchtung, die Belüftung und die Temperatur steuern, die HiFi-Anlage und den Fernseher bedienen, verschiedene Szenarien für unterschiedliche Anlässe programmieren - all das und noch mehr bietet eine Haussteuerung der großen Anbieter.

Kaufberatung: Intelligenter Garten mit Gardena

In den Garten haben sich allerdings bisher nur wenige Anbieter von Haussteuerungen vorgewagt, hauptsächlich wohl mangels Expertise in Sachen Grünanlagen, Bewässerung oder Rasenpflege. Die Gartenbeleuchtung vom selben Steuerpult aus zu bedienen ist zwar möglich, doch auf dem Weg zu einem wirklich intelligenten Garten, den der Besitzer genießen kann und der dennoch möglichst wenig Arbeit macht, ist das nur der erste und ein sehr kleiner Schritt.

Auf der anderen Seite kennen sich viele Gartenexperten nicht im Bereich Computer-basierte Haussteuerung aus. Will man also sowohl sein Haus als auch den Garten automatisieren, benötigt man im Normalfall folglich zwei Anbieter mit in der Regel völlig unterschiedlichen Bedienungskonzepten. Das erfordert nicht nur die Einarbeitung in zwei Systeme, sondern auch doppelte und somit unnötige Kosten für Schalter, Bedienpult und andere Bausteine, die in zwei Systemen parallel erforderlich würden.

Rasen mähen vom Sessel aus

Die am wenigsten beliebte Gartenarbeit dürfte das Rasenmähen sein, der "Automower" beziehungsweise Rasenmähroboter soll hier Abhilfe schaffen. Wie auch der Saugroboter für die Wohnung kommt der Mähroboter ganz ohne menschliche Hilfe aus - zumindest nach der Erstinstallation.


R40Li von Gardena
Der R40Li von Gardena kostet etwa 1.100 Euro und ist für Rasenflächen bis etwa 400 Quadratmetern ausgelegt. Die Schnitthöhe lässt sich per Drehknopf zwischen zwei und fünf Zentimetern einstellen.
© Hersteller/Archiv

Von Gardena gibt es mit dem R40Li und dem R70Li momentan zwei Modelle, die sich für Rasenflächen von bis zu 400 oder 700 Quadratmetern eignen. Andere Anbieter, wie etwa Robomow, haben Mähroboter für noch größere Rasenflächen im Angebot. Das Flaggschiff von Robomow, der RS 630, mäht bei einer Schnittbreite von satten 56 Zentimetern bis zu 3000 Quadratmeter große Rasenflächen, was etwa einem halben Fußballplatz entspricht. Das dürfte für die meisten Privatgärten locker ausreichen.

Egal, welchen Robotermäher man wählt, eins haben alle gemeinsam: Zunächst muss die zu mähende Fläche mit einem Begrenzungsdraht oder -kabel abgesteckt werden. Da der Draht am Rand der Rasenfläche verlegt wird und nach kurzer Zeit ins Gras einwächst, ist er kein "Stolperdraht", an dem man hängen bleiben könnte. Ist Draht oder Kabel sorgsam rund um den Rasen verlegt, kann es losgehen. Die Schnittlänge lässt sich im Normalfall stufenlos einstellen; alle Robotermäher sind sogenannte "Mulchmäher", bei denen das Schnittgut in Form winziger Partikel auf dem Rasen verteilt wird und als natürlicher Dünger dient.

Mit dem Loxone Miniserver können Sie Ihren Mähroboter vor Dieben sichern. Darüber hinaus ist es möglich über den Miniserver den Rasenmäher und die automatische Bewässerungen miteinander zu verbinden. So wird nur gemäht wenn die Bewässerung ausgeschaltet ist.

Husqvarna 308 Mähroboter
Der neue Husqvarna 308 kostet etwa 1.800 Euro, schafft 800 Quadratmeter und besitzt neben einem Diebstahlalarm auch ein Pin-Code-System. Das Gerät eignet sich auch für größere Anlagen.
© Hersteller/Archiv

Alles aus einer Hand

Der Lüdenscheider Anbieter Busch-Jaeger beschäftigt sich seit über 130 Jahren mit Elektroinstallationstechnik. Die Haussteuerung gehört zum Portfolio und seit einiger Zeit - in Zusammenarbeit mit Gardena - auch der "intelligente Garten". Das in Ulm ansässige Unternehmen Gardena wiederum ist eine Tochter der schwedischen Husqvarna-Gruppe, ihrerseits Experte in Sachen Rasenmäher.

Doch das Team von Busch-Jaeger und Gardena hat weitaus mehr zu bieten als einen Rasenmäher, der die Grasfläche ohne menschliches Handanlegen zurechtstutzt. Wie die Haussteuerung von Busch-Jaeger besteht auch das Gartensystem aus einer Vielzahl von Komponenten, die sich je nach Bedarf und Geldbeutel nahezu beliebig miteinander kombinieren lassen. Die Haussteuerung von Busch-Jaeger ist auch mit den Gartenelementen kombinierbar, sodass sich Haus- und Gartenelektronik über dasselbe Schaltpult bedienen lassen.

Doch woraus besteht das System genau und was lässt sich alles damit in einem Garten automatisieren? Zunächst einmal lassen sich für den Garten diverse Szenarien vorprogrammieren. Wie bei der Hausautomation, bei der man beispielsweise auf Knopfdruck im Wohnzimmer durch gedämpftes Licht, den eingeschalteten Fernseher sowie geschlossene Jalousien die perfekte Kinoatmosphäre schafft, lässt sich der Garten per Knopfdruck partytauglich machen.

Installierte Leuchten schaffen Stimmung, der Robotermäher fährt in die Ladestation, der kleine Springbrunnen wird eingeschaltet, die Außensteckdosen werden aktiviert und beim Rollladen an der Terrassentür wird das Herunterfahren wirksam verhindert. Oder sie möchten die Heinzelmännchen im Garten für sich arbeiten lassen. Dann schalten Sie die Beleuchtung aus, den Mäher an und wieder ab, die an den Mähvorgang anschließende Bewässerung an, den Brunnen aus und die Außensteckdosen ab. All das und mehr lässt sich mit einem Garten-Automationssystem bewerkstelligen.

Gartenschlauch war gestern

Die Zeiten, in denen Frau oder Mann mit Gartenschlauch die Beete und den Rasen bewässern mussten, sind längst vorbei. Alternativen gibt es schon lange wie etwa die an den Schlauch angeschlossene Rasensprinkleranlage, die sich dreht oder vor und zurück bewegt und auf diese Weise große Grasflächen gleichmäßig mit Wasser versorgt. Mühsam ist das Ganze trotzdem, denn man muss den Sprinkler an einer strategisch passenden Stelle postieren, den Schlauch verlegen, das Wasser auf- und natürlich rechtzeitig vor der Überschwemmung wieder abdrehen. Eine Gartensteuerung regelt das automatisch.

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Sprinkler sind keine hoch auf der Wiese stehenden Stolperfallen. Vielmehr sind sie im Rasen versenkt und fahren lediglich dann heraus, wenn sie durch das Bewässerungssystem aktiviert werden.

Grundsätzlich hat der Gartenbesitzer zwei Optionen: Er kann die fest installierten Sprinkler zentral von seinem Bedien-Panel aus aktivieren oder kann das Ganze durch den Einsatz von Bodenfeuchtigkeits- und Regensensoren voll automatisieren. In beiden Fällen kann man dabei die zu versprühende Wassermenge nicht nur an das Wetter beziehungsweise den Niederschlag anpassen, sondern auch an die jeweilige Pflanze. So bekommt ein Beet mit Engelstrompeten oder Fuchsien automatisch viel Wasser, der daneben stehende Busch dagegen wenig bis gar keinen Tropfen. Und je nach Pflanze wird diese nicht nur stur mit Sprühdüsen von oben bewässert, sondern ganz nach Bedarf auch per Tropfer.

Ein Beispiel dafür ist das MicroDrip-System von Gardena. Es regelt die Bewässerung vollautomatisch. Ganz nach Wunsch und Pflanze erzeugt es Sprühregen, Sprühnebel oder Tropfen und sorgt so auch dafür, dass möglichst wenig Wasser verdunstet.

Ein praktischer Nebeneffekt moderner Bewässerungssysteme ist die Tatsache, dass das Ganze auch perfekt bei Abwesenheit funktioniert. Somit kann man beruhigt in Urlaub fahren, während sich das System um die Pflanzen kümmert.

Bewässerung mit Regenmeister

Ein weiterer Spezialist in Sachen Bewässerung ist die Firma Regenmeister aus Darmstadt. Der Hersteller bietet ein großes Sortiment an Komponenten an, aus denen sich für jeden Garten das passende Bewässerungssystem individuell zusammenstellen lässt. Ein Wasserstrang lässt sich dabei in zwei oder mehr Kreisläufe aufteilen, bei denen der jeweilige Bewässerungsbedarf individuell eingestellt werden kann.

Bewässerungsystem von Gardena
Tröpfchenweise versorgt das Bewässerungssystem von Gardena die Pflanzen mit Wasser genau dort, wo diese es benötigen.
© Hersteller/Archiv

So wird die automatische Bewässerung an den verschiedenen Stellen des Gartens nach dem jeweiligen Bedarf der Pflanzen gewährleistet - selbst wenn man nur einen Wasserhahn nutzt. Das System lässt sich zudem mühelos erweitern und selbst einzeln stehende Töpfe können problemlos automatisch mit Wasser versorgt werden.

Je nach Garten und Pflanzenaufkommen bietet Regenmeister verschiedene Starter-Sets an, die sich nach und nach durch Einzelkomponenten erweitern lassen, auf Computertechnik wird dabei ganz bewusst verzichtet. Alle Schläuche werden in eine Rille im Boden verlegt, die man beispielsweise mit einem Besenstil ziehen kann. Die Schläuche können auch beim Rasenmähen im Boden verbleiben. Das für jeden Hobbygärtner sehr einfach zu handhabende Stecksystem sorgt dabei für die bequeme Erweiterbarkeit und die Flexibilität, denn kein Garten ist wie der andere.

ComfortPanel von Busch-Jaeger
Mit dem ComfortPanel von Busch-Jaeger steuern Sie nicht nur Ihre Haustechnik, sondern auch Ihre gesamte Gartentechnik über ein zentral angebrachtes Display.
© Hersteller/Archiv

Springbrunnen und Beleuchtung

Ein Springbrunnen verschönert einen Garten ganz beträchtlich. Man sollte allerdings beachten, dass seine Bedienung nicht in Kinderhände gehört. Busch-Jaeger bietet daher abschließbare Schalter an, die eine unbefugte Nutzung wirksam verhindern. Die einzelnen Schalter lassen sich mit Textschildchen entsprechend beschriften.

Gleiches gilt für die Gartenbeleuchtung: Bewegungsmelder sorgen dafür, dass das Licht nur dort eingeschaltet wird, wo Sie sich gerade befinden. Und zugleich lassen sich Bewegungsmelder auch als Kleintierschreck verwenden. Mit einem kleinen Wasser-sprinkler sorgen sie wirksam dafür, dass etwa die Nachbarskatze, die Ihr Blumenbeet als Toilette benutzt, von einem Wasserstrahl vertrieben wird, der durch einen Bewegungsmelder im Beet aktiviert wird. Das tut dem Stubentiger garantiert nicht weh, ist aber mit Sicherheit eine wirksame Erziehungsmaßnahme, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Gleichzeitig lassen sich dämmerungsabhängige Helligkeitssensoren derart einsetzen, dass das gewünschte Beet immer dann automatisch bewässert wird, wenn die Sonne gerade auf- oder untergeht.

Wie viel Sie für einen intelligenten Garten ausgeben müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

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