InWall-Lautsprecher
Diese Lautsprecher verschwinden in der Wand
Sie wollen hören und fühlen, aber nichts sehen von Ihren Lautsprechern? Dann finden Sie hier genau die richtigen Schallwandler, die Ihr Zuhause zwar in ein Home Theater verwandeln können, sich aber mit der Idee des schöneren Wohnens vertragen.
Nicht jeder, der Wert auf guten Klang in seinen Räumen legt und Lust hat, richtige HiFi-Boxen zu hören, will diese Lautsprecher auch sehen. Daran scheitert in vielen Fällen die Verwandlung des Wohnzimmers in ein zünftiges Heimkino - von der Beschallung von Küchen oder Bädern ganz zu schweigen.
Dabei bieten die führenden Boxenspezialisten inzwischen eine Reihe ausgefeilter Lautsprecher-Lösungen an, die sich so gut verstecken lassen, dass man fast gar nichts mehr von ihnen zu Gesicht bekommt. Für den typischen HiFi-Fan, der es gewohnt ist, seinen teuren Boxen zu huldigen, mag es wie ein Albtraum erscheinen: Die Decken und Wände tun sich auf und verschlucken die Schallwandler vollständig.
Des einen Leid, des anderen Freud': Für Ästheten geht damit ein Wunschtraum in Erfüllung, da sie nicht länger den Eindruck haben müssen, sich in einem Tonstudio zu befinden, wenn sie Musik genießen möchten.
Born in the USA
Mit InWall- und InCeiling-Lautsprechern setzten die Amerikaner bereits vor Jahren einen Trend, der inzwischen in Europa angekommen ist - trotz massiver Barrieren. Das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen: Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bestehen die meisten Häuser aus Holz, was nachträglichen Lautsprecher-Einbauten den Weg geebnet hat. Hingegen erweist es sich als äußerst schwieriges und kostspieliges Unterfangen, in einem typischen deutschen Ziegelstein- oder Betonbau nach dessen Fertigstellung Einbau-Lautsprecher unterzubringen.
InWall-Lautsprecher: Die wichtigsten Fragen
Während die Amerikaner wenig mehr als etwas handwerkliches Geschick und eine Stichsäge benötigen, muss man hierzulande mit schwerem Gerät anrücken und die Wand aufbrechen. Wer nicht schon beim Bau seines Hauses entsprechende Einbaunischen und Kabelkanäle einplanen kann, der ist mit einer zweiten Wand besser beraten. Die kostet zwar etwas Platz, doch lässt sie sich im Trockenbauverfahren problemlos einziehen und dann an die dahinter verborgene Technik anpassen.
Idealerweise verpasst man den Einbau-Lautsprechern gleich ein eigenes Gehäuse hinter der zweiten Wand. Damit soll verhindert werden, dass sich die Tieftöner gegenseitig beeinflussen. Denn jeder Lautsprecher strahlt auch Schall auf seiner Rückseite ab, der dann hinter der Trennwand unkontrolliert vagabundieren würde. Manche Hersteller bieten flache Einbaugehäuse an, andere stellen dazu Schablonen bereit.
Da kommt nur das Beste rein
Der Aufwand lohnt sich. Einbau-Lösungen sind alles andere als ein fauler Kompromiss - allein der Optik wegen. Hersteller wie KEF, Canton oder Focal bieten kompakte High-Tech-Lösungen mit den hochwertigen Chassis-Technologien ihrer besten HiFi- und High-End-Boxen an. So verwendet Focal in der Electra-In-Wall-Serie den Beryllium-Hochtöner aus der Referenzklasse. Canton vertraut auf die bewährten Aluminium-Membranen bei InWall- und InCeiling-Wandlern der Pro-House-Serie, und KEF favorisiert Koaxial-Zwei-Wege-Chassis, die man aus deren Boxen kennt.
Doch auch die Physik meint es gut mit dem Einbau-Prinzip. Zum einen gelingt damit die gleichmäßige Anregung von Raummoden. Der vom Lautsprecher erzeugte Schall wird also optimal in den Raum eingeleitet. Und im Bass kommt das Einbauverfahren dem Ideal der endlosen Schallwand sehr nahe. Weil sich der von der Membran nach vorne abgestrahlte Schall mit dem nach hinten abgestrahlten aufheben würde, baut man gewöhnlich Boxen um die Chassis herum.
Das soll den sogenannten akustischen Kurzschluss verhindern und den Wirkungsgrad - sprich die akustische Effizienz - steigern. Im Bass kann das Gehäuse in der Praxis aber nicht groß genug sein, um bei den in diesem Bereich auftretenden großen Wellenlängen den gewünschten Effekt zu erzielen, eine Wand schon.
Für alle, die nur interessiert, was hinten beziehungsweise vorne herauskommt: Einbau-Lautsprecher haben trotz ihrer Unauffälligkeit ein leichtes Spiel, den Raum zum Klingen zu bringen; sie können satten Bass und saubere, stabile Abbildung gewissermaßen aus dem Nichts erzeugen.
Auch der Subwoofer taucht ab
Wer regelrechte Bass-Orgien feiern oder im Heimkino die tieffrequenten Spezialeffekte aus dem LFE-Kanal richtig auf dem Zwerchfell fühlen möchte, der kann mit einem Einbau-Subwoofer wie dem B&W ISW-3 nachhelfen. Im eingebauten Zustand sieht man praktisch nichts mehr von dem 250 Watt starken Aktiv-Bassmodul. Selbstverständlich lassen sich die Gitter der Einbau-Lautsprecher in der Farbe der Wand lackieren - oder in der Farbe der Decke.
Der Deckeneinbau ist zwar gerade von der räumlichen Abbildung her nicht ganz so ideal wie der Wandeinbau. Doch hängen viele Haus- und Wohnungsbesitzer im Zuge von Renovierungen ohnehin die Decke ab - etwa um Altbauten zu mehr Energieeffizienz zu verhelfen oder um Deckenleuchten einzubauen. Clevere Klammer-Systeme erleichtern den Einbau etwa bei Canton durch Schnellverschlussmechanismen für unkomplizierte Handhabung und festen Sitz.
Der hessische Hersteller setzt wie KEF auf Koaxial-Zwei-Wege-Chassis für punktförmige Schallabstrahlung. Solche Deckeneinbau-Lautsprecher eignen sich nicht nur für klanglich hochwertige Stereo-Systeme.
Gerade auch als Effekt-Lautsprecher für den Surround-Kanal sind solche Lösungen äußerst beliebt.
Wer im Bad bei der Morgentoilette nur die Nachrichten und etwas Musikuntermalung aus dem Radio genießen möchte, der braucht keinen übertriebenen Aufwand zu betreiben. Decken-Lautsprecher wie der Canton InCeiling 865 DT verfügen über zwei Hochtöner und einen gemeinsamen Tiefmitteltöner für beide Tonkanäle.
Das verleiht der Wiedergabe eine gewisse Räumlichkeit aus nur einem Lautsprecher. Damit bleiben Kosten und Montageaufwand im Rahmen.
Entertainment im Bad
Wer möchte, kann im Bad aber auch auf Entertainment der besonderen Art setzen: Der amerikanische Bäder-Spezialist Graff präsentierte vor einem Jahr eine Komplettlösung namens Aqua Sense. Über deren breitformatigen Touchscreen lassen sich unter der Dusche Videos vom Flash-Speicher des Systems betrachten. Tippt man mit dem Finger aufs wasserfeste Display, lässt sich deren Wasserschwall, der von der Decke herunterprasselt, in verschiedenen Farbstimmungen illuminieren und vom tropischen Regenschauer in einen reißenden Wasserfall verwandeln.
Die Aktivierung der in die Wand eingelassenen Körperdüsen erfolgt genauso bequem am Display wie die digitale Temperatursteuerung. Wenn das Beispiel Schule macht, ist der gute alte Wasserhahn vom Aussterben bedroht. Graff sorgt auch für die passenden, wasserresistenten Decken-Lautsprecher und wagt sich damit vollends auf das Terrain der klassischen Unterhaltungselektronik vor.
Ab in die Versenkung
In einer Zeit, in der selbst Badezimmer-Armaturen digitalisiert und vernetzt werden, sind Touchpads oder in die Wand eingelassene Bedienfelder zur Steuerung versteckter Lautsprecher nicht mehr wegzudenken. Dazu rüsten die führenden Hersteller und selbst Exoten wie Naim oder NAD ihre Elektronik-Komponenten mit Schnittstellen für gängige Gerätesteuerungen aus.
Und ohne App für Smartphones und Tablet-Computer mit Apple- oder Android-Betriebssystem trauen sich heute nicht einmal mehr Firmen auf den Markt, die noch vor 20 Jahren die analoge Schallplatte der CD vorzogen. Damit steht dem Vorhaben, eine akustisch vollends überzeugende HiFi- oder Surround-Anlage gänzlich in der Versenkung verschwinden zu lassen, nichts mehr im Wege.
Mit der Planung solcher perfekt integrierten Systeme sind die meisten Kunden, aber auch viele HiFi- und Fernsehhändler restlos überfordert. Doch weil der Trend nicht zu übersehen ist, schließen sich immer mehr klassische Fachhändler mit Architekten, Innenarchitekten und Installationsbetrieben zusammen.
Schließlich darf nach den strengen deutschen Gesetzen der reine HiFi-Händler gar keine Installationsarbeiten durchführen. Für Fachbetriebe, die früher ihr Geschäftsmodell rund um den Verkauf von Fernsehern und den Antennenbau ausgerichtet hatten, ergeben sich damit neue Chancen. Viele von ihnen verlegen inzwischen genauso selbstverständlich Netzwerkkabel und warten mit IT-Kenntnissen auf.
Die Qual der Wahl
Ein Übriges zum Erfolg des Installations-Trends tragen die Importeure bei, die wie AV-Spezialist Michael Liesenfeld von der Image AG oder Andreas Kayser vom Naim-Vertrieb Musicline den Händlern mit Expertenrat zur Seite stehen und besonders komplexe Projekte begleiten. Kayser leistete sich gar den Luxus, sein neues Domizil in der Nähe von Hamburg in ein Musterhaus für die Netzwerk-Lösung NaimNet zu verwandeln. Die dabei gesammelten Erfahrungen stellt der Vertrieb seinen Handelspartnern zur Verfügung.
Ein Problem bleibt allerdings bestehen: Wenn der Kunde beim Händler vor der Entscheidung steht, welchen Einbau-Lautsprecher er aus dem immer schwerer überschaubar werdenden Angebot auswählen soll, kann er in der Regel nur auf Expertenempfehlungen, eigene Intuition und die Reputation des jeweiligen Anbieters vertrauen.
Das Anhören von Einbau-Lautsprechern ist im deutschen Handel meist ausgeschlossen. Und das Resultat steht und fällt ohnehin mit der individuellen Umsetzung. Das bedeutet ein großes Risiko für alle Interessenten der "Stealth-Technik".
Während sich ein gewöhnlicher Lautsprecher so lange hin- und herschieben lässt, bis es irgendwie klingt, müssen Einbauer hinterher mit ihrer Entscheidung leben. Wer mit seinen Boxen nicht das gewünschte Klangergebnis erzielt oder seine Anlage aufrüsten möchte, kann eine neue Lautsprecherbox besorgen und damit glücklich werden. Wer einbaut, legt sich auf sehr lange Zeit fest.
Jeder Hersteller macht, was er will, es gibt keine einheitliche Einbaunorm. Mit Glück kann man später einen anderen Lautsprecher-Einsatz desselben Herstellers in seiner Einbauöffnung unterbringen, aber kein Fremdfabrikat.
Das bedeutet, dass man sich lieber mehr Zeit nehmen sollte, bevor man sich für ein bestimmtes Einbausystem entscheidet. Da die Hersteller auf ihre erprobte Chassis-Technik zurückgreifen und mit der gleichen Philosophie an die Abstimmung gehen, kann man zumindest eine Ahnung bekommen, wo die Reise hingeht, wenn man sich konventionelle Boxen des jeweiligen Herstellers mit vergleichbarer Chassis-Bestückung beim Händler anhört.
Doch selbst dann gleicht die Entscheidung einem Lotteriespiel, denn gerade räumliche Abbildung und Bassqualität stehen und fallen mit der individuellen Einbauposition.
Tarnkappen-Beschallung
Doch es gibt auch erfreuliche Ausnahmen: Vor zwei Jahren besuchten wir in Frankfurt unweit des Eschersheimer Turms die HiFi Profis und konnten dort in einem wie ein Wohnzimmer gestalteten Klangstudio tatsächlich eine ganz seltene Spezies von Einbau-Lautsprechern hören. Der verrät sich nicht einmal mehr durch einen Grill, ist absolut unsichtbar und eignet sich sogar zum Übertapezieren oder Unterputz-Betrieb: das einzigartige AmbienTone-System von in-akustik.
Praxis: So bauen Sie AmbienTone-Boxen ein
Die AmbienTone-Flachlautsprecher verwenden NXTFlat-Panels, die nach dem Biegewellenprinzip funktionieren. Biegewellenwandler schwingen in einem komplexen Modus, während normale Membranen einen Kolbenhub ausführen. Zwar empfehlen sich diese vollkommen unsichtbaren Boxen nicht gerade als Hauptlautsprecher für anspruchsvolles CD-Hören.
Doch für das Beschallen von Küchen und Bädern sowie als Effektlautsprecher für Surround-Systeme bietet in-akustik damit eine Lösung an, die auch Frauen akzeptieren, die in der Wohnung selten Lautsprecher sehen mögen. Und mit dem AmbienTech-Programm zaubert in-akustik auch noch die Kabel weg - ohne dass die Wand aufgerissen werden muss.
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