Lichtschalter

Licht einfach automatisieren

18.4.2013 von Roland Seibt

Das Haussteuerungssystem HomeMatic von eQ-3 (ELV) versteht sich als kostengünstige Lösung für die nachträgliche Automatisierung von Hauselektrik mit sicherer Funktechnik. Die neuen Schalter sind echte Preishämmer und können jede Installation aufwerten.

ca. 5:20 Min
Ratgeber
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Das hat gerade noch gefehlt: Schalter und Dimmer, die nicht nur zusätzlich zur alten Hausinstallation neue Steueraufgaben wahrnehmen, sondern diese ersetzen und ergänzen können.

Und das Geniale daran ist, dass das Design der alten Schalter nicht durch neue Formen verunstaltet wird, sondern sich durch Adapter mit den vorhandenen Rahmen und Wippen kombinieren lässt. So kann man von den Dutzenden Schaltern einer Wohnung nur diejenigen automatisieren, bei denen das wirklich sinnvoll ist, und dabei viel Geld sparen.

Und wie immer bei eQ-3 HomeMatic gilt: Das System ist ideal für Mietwohnungen, da keine Kabel verlegt werden müssen und ein verlustfreier Rückbau aller Komponenten problemlos möglich ist, wenn man umzieht.

Wir haben uns mehrere Schalter, Dimmer und einen Jalousie-Aktor aus der neuen HomeMatic-Unterputzserie kommen lassen, um einmal auszuprobieren, ob alles wirklich so reibungslos wie versprochen funktioniert und auch Durchschnittsbürger die Installation bewältigen können.

Im Prinzip ist alles ganz einfach

Eigentlich ist das System so einfach zu installieren wie ein klassischer "analoger" Lichtschalter. Das Gehäuse passt in die standardisierte Unterputzdose, jedenfalls wenn sich dort kein großes Kabelknäuel befindet.

Leiter (Phase) und Nullleiter liefern Spannung für die Funktechnik und das zu schaltende Gerät, und über einen Wechselkontakt geht der dann weiter an die Lampe. Dieser Kontakt legt sogar den Einsatz in Wechsel- und Kreuzschaltungen nahe - mehrere Schalter bedienen eine Lampe.


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Doch da hat eQ-3 leider einen wichtigen Punkt vergessen: Das Brennen der Lampe ist nicht an der Stellung des Schalters erkennbar, das Steuersystem kennt jedoch nur die Stellung des Schalters. Die anderen Wechsler beeinflussen das Leuchten auch. Hier wäre eine zusätzliche Messung des fließenden Stroms sinnvoll, doch das war wohl zu aufwendig.

Nutzen kann man den neuen Schalter in solchen Konfigurationen mit der Fernbedienung trotzdem, da er eine Toggle-Funktion besitzt, also auf Knopfdruck immer seinen Zustand wechselt. Ein ins System integrierter Bewegungsmelder würde aber je nach Stellung der anderen Schalter die Lampe bei Lichtbedarf ausschalten. Wie es trotzdem funktioniert, lesen Sie weiter unten.

Bei der Installation sind folgende Voraussetzungen zu beachten: Dort, wo der Schalter eingebaut wird, müssen Phase, Nullleiter und Verbindung zur Lampe vorhanden sein. Das ist bei einfach ausgeführten Schaltern eigentlich immer der Fall.

Bei Wechsel- und Kreuzschaltern muss man sich den physikalisch ersten "alten" Schalter zum Austausch suchen - den, der direkt am Schaltkasten hängt und bei dem Phase und Nullleiter auch immer diese Funktion haben. Das ist wichtig für die Stromversorgung der Funkeinheit.

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Lichtschalter automatisieren mit EQ-3

Das Haussteuerungssystem HomeMatic von eQ-3 (ELV) versteht sich als kostengünstige Lösung für die nachträgliche Automatisierung von Hauselektrik mit…

Der eigentliche Einbau geht dann recht einfach vonstatten. Das Tastenfunktionen der HomeMatic-Fernbedienung zu erlernen und die Integration ins komplexe Steuersystem der Zentraleinheit sind ebenso einfach, die Möglichkeiten dann enorm.

Von Ein-, Aus- und Toggle-Funktionen geht die Integration über eine Treppenlicht-Automatik bis hin zu Profioptionen, die ohne informatische Ausbildung kaum zu verstehen sind. Der Schalter ist ja nebenbei Sender und Empfänger von Steuerinformationen und kann immerhin vier verschiedene, frei programmierbare Befehle in der Hausautomation auslösen - wenn er an das Steuerzentrum HomeMatic CCU-1 funkt.

Vorsicht: Technik!

Wer den Text bis hierher gelesen und alles verstanden hat, dürfte in der Lage sein, das HomeMatic-System zu installieren und zu nutzen. In der Anleitung sichert sich der Hersteller jedoch peinlich genau ab.

"Installation nur durch Personen mit einschlägigen elektrotechnischen Kenntnissen und Erfahrungen" und "Wenden Sie sich an einen Elektroinstallateur!", heißt es da, und es wird auf eine Menge benötigter Fachkenntnisse verwiesen, die vor allem aus Sicherheitsgründen und wegen der Funktionalität der Gesamtelektronik des Hauses angeführt werden.

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Natürlich ist Strom bei den in den Schaltern genutzten hohen Spannungen lebensgefährlich, und man sollte mit äußerster Vorsicht und einem Spannungsprüfer vorgehen.

Uns ist die Installation mehrerer Schalter, Dimmer und Jalousienregler auf Anhieb gelungen. Ganz unvorbelastet sind wir jedoch beim Thema Elektrik nicht. Also empfehlen auch wir im Falle eines Falles die Hilfe eines kompetenten Freundes oder des Elektromeisters.

Preiswert und ausgereift

Der Wechselschalter benötigt 0,5 Watt im Standby- Betrieb, macht sich also mit unter einem Euro pro Jahr auf der Stromrechnung bemerkbar. Er schaltet mit 5 Ampere auch größere Lichtinstallationen. Seine Klemmen sind für starre Drähte mit 0,75 bis 1,5 mm² ausgelegt. Er funkt im HomeMatic-System mit 868,3 MHz mit maximal 10 Milliwatt und verschlüsselt, sodass keine Manipulationen möglich sind.

Der Preis ist mit 40 Euro für ein so komplexes Stück Technik äußerst gering. Wer selbst gut löten kann, spart noch einmal 10 Euro, wenn er einen Komplettbausatz bei ELV bestellt. Die Kunststoff-Adapter für die jeweilige Schalterserie werden im Dreierpack für nur 2,95 Euro verkauft.

Auch Wechsel- sowie Kreuzschaltungen sind möglich

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Der Wechselschalter HM-LC-Sw1PBU-FM ist mit 1.000 Watt Schaltleistung sehr kräftig.
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Laut Hersteller ist der Einsatz in Wechsel- und Kreuzschaltungen nur eingeschränkt möglich. Mit einem kleinen Trick geht das jedoch völlig problemlos - jedenfalls, wenn man eine komplette Steuerautomation über die Zentrale CCU-1 nutzt.

Man muss nur jeden der Wechselschalter durch einen neuen Funkschalter ersetzen. Dabei wird der physikalisch letzte Schalter - also der, an den die Lampe direkt angeschlossen ist - als Schalter genutzt.

Alle anderen fungieren nur als Funkgeber, die mithilfe der Zentrale wiederum den letzten Schalter steuern. Dann ist seine Stellung (ein oder aus) mit der Lichtfunktion der Lampe identisch und Bewegungsmelder sowie Zeitschaltungen funktionieren einwandfrei.

Sie müssen nur darauf achten, dass über die "alten" Kreuzleitungen in der Wand jetzt Phase und Nullleiter richtig weitergeleitet werden. Dazu sollten Sie in allen Dosen mit kleinen Verteilerklemmen arbeiten. Die Ausgangskontakte der anderen Schalter werden einfach nicht genutzt. Diese Lösung ist trotzdem preiswerter als jede andere Option - einmal ganz abgesehen vom Design-Vorteil.

Dimmer und Rolladenschalter

Neben dem Wechselschalter sind jetzt auch Dimmer und Jalousie-Aktoren auf dem Markt, die trotz ihrer komplexeren Funktion nur 10 Euro mehr kosten. Verglichen mit dem etwa funktionsgleichen Rollladenschalter im PEHA-Design, den eQ-3 im Programm hat, ist der neue ein echtes Schnäppchen: 50 statt 100 Euro.

Er lässt sich an jeden Standardmotor ganz einfach anschließen. Der Vorteil: Es fällt die Problematik der Wechselschaltungen weg, die es bei Jalousien nicht gibt. Genauso wenig wie beim Phasenabschnittsdimmer, der gezielt schöne Lichtszenarien erschaffen kann.

Jedoch sollten Sie sich vorher darüber im Klaren sein, welche Lichtquellen Sie dimmen möchten. Bei LEDs, Halogen- und Energiespartechnik funktioniert nicht jede Variante.

In unseren Tests ließen sich alle drei neuen Schaltkünstler von HomeMatic leicht installieren und leisteten zwei Testwochen treue und verlässliche Dienste. Dabei überwand die sichere Funktechnik zwei Stahlbetonwände ohne Schaltausfälle.

Automation komplett

Die neuen eQ-3-Unterputzschalter wären nutzlos, wenn sie sich nicht über Funk fernsteuern und automatisieren ließen. Sie sind Bestandteil der Haussteuerung HomeMatic und können sich an der Zentrale CCU-1 (ca. 200 Euro) anmelden oder direkt mit einer Fernbedienung (etwa für 130 Euro) gekoppelt werden. Auch der OLED-Multifunktions-Wandschalter (100 Euro) ist ein sinnvoller Spielpartner.

In Kombination mit der Zentrale sind beliebige Zeitschaltungen sowie die Einbindung von Bewegungsmeldern möglich. Dann können auch die vier Steueroptionen am Schalter (kurzer Druck oben/unten, langer Druck oben/unten) für komplexe Aufgaben genutzt werden; beispielsweise schaltet langes Drücken nach unten alle Lampen des Raums aus.

So funktionieren auch alte Wechsel- und Kreuzschaltungen wieder - über den Umweg der Zentrale. Bei der Fernbedienung genügt ein einziger Druckknopf für eine Lampe, da sie über eine Toggle-Funktion abwechselnd ein- und ausgeschaltet wird.

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