Smart Life

Licht und Schatten: So steuern Sie Ihre Jalousien und Markisen

21.8.2013 von Peter Pernsteiner

Es gibt viele Möglichkeiten, Schatten spendende Markisen und Wärme abhaltende Rollläden zu automatisieren: vom primitiven Drehschalter über die klassische Zeitschaltuhr bis hin zur computergesteuerten Heimzentrale mit angebundener Wetterstation und Bedienschnittstelle fürs WLAN-Tablet oder UMTS-Smartphone.

ca. 10:50 Min
Ratgeber
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Paar auf Terrasse
Paar auf Terrasse
© Archiv/Hersteller

Endlich Sommer. Die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite und brennt nun (hoffentlich) wieder von früh bis spät richtig herunter. Allerdings heizt sich dabei eine Wohnung mit Süd- und/oder Westfenstern massiv auf. Wer Jalousien vor seinen Fenstern hat, der will sie dann am liebsten gar nicht mehr hochziehen, und eine Markise vor dem Balkon oder vor der Terrasse sorgt ebenfalls so richtig für Wohlbehagen.

Allerdings kann das Gezerre am guten alten Gurtband oder die Kurbelei am Markisengelenk ganz schön nerven. Angenehmer wäre es, wenn das elektrisch ginge. Und vorteilhaft wäre es zudem, wenn man von unterwegs zum Smartphone greifen könnte, um mit einem Fingerwischer bereits eine Stunde vor der Rückkehr im ganzen Haus die Jalousien und Markisen zu betätigen.

Nichts ist umsonst

Zwar gibt es diesen Komfort nicht zum Nulltarif, aber die Einstiegsausrüstung ist durchaus bezahlbar. Zunächst benötigt man einen Rohrmotor, den man in die vorhandene Rollladenwelle einschieben kann. Solche Motoren bieten beispielsweise die Firmen Kaiser Nienhaus, Rademacher, Schellenberg, Selve oder Superrollo. Auch in Internet-Shops wie beispielsweise www.jalousiescout.de findet man solche Rohrmotoren für Jalousien und Markisen. Um den Motor zu betätigen, genügt im einfachsten Fall ein Aufputz-Jalousie-Schalter. Im Conrad-Online-Katalog findet man solch einen Schalter mit einem in beide Richtungen rastbaren Drehknopf bereits für 12,95 Euro.


Smart Home Zentrale per Tablet steuern
Wohnzimmertauglich: Die Smart-Home-Zentrale wird am PC konfiguriert und bequem per Tablet bedient.
© RWE Effizienz

Wer seinen Rollladenkasten nicht öffnen will, kann es sogar noch einfacher haben: Man kann den klassischen Gurtwickler aus der Wandnische ausbauen und stattdessen beispielsweise den elektrischen Rollladen- Gurtwickler GW60 einbauen (beispielsweise im ELV-Katalog in der Version mit Sonnensensor für einen Preis von 79,95 Euro erhältlich). Dann muss man nur noch das Netzteil an einer Steckdose anstecken - fertig.

Mehr zu bieten hat die Comfort-Variante des Automatik-Gurtwicklers RolloTron von Rademacher: Er enthält bereits ein kleines Display und eine programmierbare Zeitschaltuhr.

Um die Anwesenheit während der Urlaubszeit zu simulieren, kann man eine Zufallssteuerung zuschalten, die die jeweilige Schaltzeit um bis zu plus/minus 30 Minuten verschiebt. Solche Zeitschaltuhren gibt es auch in unzähligen Varianten für die Unterputzmontage anstelle eines normalen Rollladen-Schalters für die üblichen Rohrmotor-Antriebe: beispielsweise für den Einstieg die RZU 100 von ELV zum Preis von 37,95 Euro mit je einem Schaltprogramm für die Werktage bzw. für das Wochenende oder mit deutlich mehr Komfort den SelveTimer WGS für einen Preis von 89,95 Euro mit Wochen-Timer für Einzel-Tageszeiten bzw. Gruppenbildung und einen optional anschließbaren Sonnensensor.

Funk bringt Flexibilität

Der nächste Schritt zur Komfortsteigerung ist eine Steuerung per Funk, damit man nicht immer zum Fenster laufen muss. Für den Gurtwickler GW60 gibt es beispielsweise als Ergänzung für 39,95 Euro ein Funk-Set, das aus einem Funkempfängermodul zur einfachen Steckmontage und einem kleinen Handsender besteht. Handsender sind zwar prinzipiell praktisch, haben aber den Nachteil, dass sie im Gegensatz zur Jalousie-Wippe in der Regel keinen festen Platz an der Wand haben, sondern irgendwo herumliegen. Wer hier nicht Ordnung hält, ist ständig auf der Suche.

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Rolladen schwer hochziehbar

Optimal wäre deshalb die zusätzliche Installation eines Funktasters an der Wand - beispielsweise neben der Zimmertür. Viele Funktaster sind inzwischen optisch an konventionelle Lichtschalter- und Steckdosenprogramme angelehnt oder sogar in Varianten bzw. mit Blenden für verschiedene Schalter-Designs und Schalterfabrikate lieferbar.

Zudem brauchen die Funktaster nur an die Wand geklebt zu werden (meist mit einem doppelseitigen Klebeband). Selbst die einfachsten Funktaster aus Baumärkten oder von Elektronikversendern ragen mit rund 15 mm Dicke kaum mehr aus der Wand heraus als die Wippe mancher Lichtschalter.

Zur Stromversorgung benötigen sie Knopfzellen (etwa vom Typ LR44), die allerdings nicht sehr lange halten und relativ teuer sind. Ein wesentlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten zwei oder drei Mikro-Stift batterien vom Typ AAA (bzw. LR03). 

Generell hat aber die Stromversorgung per Batterien den Nachteil, dass diese irgendwann - oft im falschen Moment - leer sind. Insbesondere in Häusern mit mehreren Funktastern sollte man sich angewöhnen, Batterien regelmäßig prophylaktisch zu ersetzen - je nach Nutzungshäufigkeit alle zwei bis drei Jahre. Das ist zwar unökologisch, weil man auf die noch vorhandene Restenergie verzichtet, beugt aber der Gefahr vor, dass unbemerkt leere Batterien manchmal sogar "auslaufen" können und die dann frei werdende Batteriesäure Schaden an der Elektronik und an den Batteriekontakten des Funktasters anrichtet.

Smart-Home-Zentrale
Wohnzimmertauglich: Die schicke Smart-Home-Zentrale wird am PC konfiguriert und bequem per Tablet oder per Smartphone bedient.
© RWE Effizienz

Funktaster auch ohne Batterien

Alternativ gibt es von einigen Herstellern Funktaster, die ohne Batterien auskommen. So bieten Eltako, Osram, PEHA, Siemens, Thermokon, Wieland und einige andere Hersteller verschiedene flache Wandtaster mit Einzel- oder Doppelwippen an, die durch den bloßen Tastendruck ihre Energie für die Funkübertragung bei 868 MHz erzeugen. Hierzu wandelt ein Piezo-Element oder ein miniaturisierter Dynamo - je nach Fabrikat - die Bewegung des Tasters in Strom um. Die Basistechnologie stammt von EnOcean und hat sich inzwischen zu einem Hersteller übergreifenden Standard entwickelt.

Egal, ob mit oder ohne Batterien: Funktaster für Jalousien & Co. lohnen sich nicht nur bei einer nachträglichen Gebäudeautomatisierung, sondern so manches Mal auch bei Neubauten. Sie sparen einerseits die Verlegung von Installationskabeln unter Putz bzw. Kabelschächten an den Wänden und erhöhen andererseits auch die Flexibilität beim Hausbau. 

Wenn beispielsweise der Jalousie-Taster neben der Zimmertür angebracht werden soll, aber erst kurz vor dem Bezug feststeht, ob die Tür sinnvoller nach links oder nach rechts aufgehen soll, dann schlägt die große Stunde des Funktasters. Und wenn doch neben der Zimmertür die Schrankwand oder der Schlafzimmer-Schwebetürenschrank beginnen soll - auch kein Problem. Nachdem ja keine Stromkabel verlegt werden müssen, lassen sich Funktaster gefahrlos auf die Seitenwand des Schranks kleben. Und selbst Designer-Glastüren oder Glastrennwände können mit einem optisch dazu passenden Funktaster versehen werden.

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HomePilot Hauszentrale Rademacher

Schatten wie von Zauberhand

Zentrale in der SteckdoseMithilfe der ultrakompakten Hauszentrale HomePilot von Rademacher in Steckernetzteil-Größe lassen sich nachträglich Jalousien…

Auf dem Weg zur Vollautomatisierung

Die Fernbedienung des Rollladen-Aktors per Funk eröffnet natürlich faszinierende Perspektiven, denn er kann nicht nur direkt über einen oder mehrere im Raum verteilte Wandtaster und/oder Handsender bedient werden, sondern eignet sich dadurch auch ideal für die Heimautomatisierung.

Den ersten Schritt in diese Richtung eröffnen programmierbare Funk-Zeitschaltuhren, die dann individuell ein oder mehrere Jalousien, Rollläden etc. bewegen können. Beispiele hierzu sind der FS20 Funk-Timer von Conrad für bis zu vier Empfänger und bis zu zwölf Schaltzeiten zum Preis von 37,95 Euro oder der bei ELV für 164,95 Euro aufgelistete Easyclick- Handsender mit integrierter Zeitschaltuhr von PEHA, der nicht weniger als 32 verschiedene Schaltprogramme für Hunderte Funkempfänger nach dem En-Ocean-Standard ermöglicht und sogar zusätzlich mithilfe eines integrierten Temperatursensors weiteren Komfort eröffnet. So könnte er beispielsweise im Sommer ab einer bestimmten Innenraum-Temperatur die Jalousien herunterfahren.

Digitale Heim-Steuerzentralen

Noch viel mehr Komfort eröffnen digitale Heim-Steuerzentralen wie beispielsweise HomeMatic von eQ-3, HomePilot von Rademacher, io-homecontrol von Somfy, die Makrosteuerung MST2 für FS20-Installationen von Conrad und ELV, MyHome von Legrand oder SmartHome von RWE Effizienz.

Smart Home Zentrale per Smartphone steuern
Wohnzimmertauglich: Die Smart-Home-Zentrale wird am PC konfiguriert und bequem per Smartphone bedient.
© RWE Effizienz

So kann etwa die seit 2011 erhältliche SmartHome-Zentrale nicht nur alles per Funk automatisch schalten und regeln, sondern ermöglicht auch eine bequeme Bedienung per Tablet oder Smartphone. Auf Wunsch verfügt sie über eine Benachrichtigungsfunktion, um Ereignisse per E-Mail bzw. SMS zu signalisieren, und wer möchte, kann sogar über das Internet seine Jalousien öffnen oder schließen. 

Für den Einstieg in diese Technik bietet RWE einige Komplettpakete zu Vorzugspreisen an. Das SmartHome Starterpaket für 319 Euro enthält neben der Zentrale zwei Heizkörperthermostatköpfe mit Funkempfänger, einen Zwischenstecker mit Funkempfänger und einen 9,5 mm flachen Funk-Wandsender. Um eine Verdunkelung drahtlos zu regeln, benötigt man dann noch für 99,95 Euro eine Unterputz-Rollladensteuerung: Diese enthält sowohl den klassischen Wandtaster zur lokalen Bedienung als auch einen Funkempfänger zur Fernbedienung und/oder Automatisierung via Zentrale. 

Allerdings unterscheiden sich diese Heimautomatisierungszentralen nicht nur preislich stark, sondern beispielsweise auch bezüglich der fürs System verfügbaren Sensoren und Taster. So gibt es längst nicht für alle Systeme einen Regen- oder einen Windsensor. Auch bei den Leistungsmerkmalen zur Verknüpfung der Komponenten und Steuerbefehle zeigen sich riesige Unterschiede.

Dies beginnt bei der je nach System zum Teil umständlich konfigurierbaren Software für individuelle Schaltprogramme. Bei einigen Systemen gibt es auch direkte Eingänge für Schalt- oder Alarmkontakte. Und große, insbesondere für Neubauten gedachte Steuersysteme nutzen zur Vernetzung der Komponenten nicht nur den Funk, sondern auch eine Bus-Verkabelung.

MyHome-Bus-System
ZigBee-Funk: Das MyHome-Bus-System von Legrand kann jetzt auch für diesen neuen Funktaster gemäß ZigBee-Standard erweitert werden.
© Legrand

Diese Verkabelung bringt insbesondere dann Vorteile, wenn sehr viele Komponenten individuell abgefragt und ausgelöst werden müssen. Fehler beim Ansteuern per Funk können vorkommen, wenn man etwa im Haus 15 oder mehr Rollläden unabhängig voneinander und manchmal auch gleichzeitig ansprechen will. Und eine Alarmierung mithilfe von Fensterkontakten lässt sich zwar mit Funk deutlich bequemer installieren als mit einem Bussystem, verursacht dann aber durch die vielen erforderlichen Batterien weitere Betriebskosten. 

Bedienung per Smartphone oder Tablet

Immer mehr etabliert sich inzwischen die zusätzliche drahtlose Bedienung per Smartphone, iPad oder Android-Tablet. In der Regel lässt sich dann die ganze Automatisierungstechnik sogar bequem vom Wohnzimmersessel oder von der Hollywood-Schaukel auf der Terrasse via WLAN ansprechen. Noch reizvollere Möglichkeiten versprechen die Lösungen von iQ-3, RWE, Somfy und anderen Anbietern zur Fernsteuerung via UMTS-Smartphone und Internet. Bei diesen Lösungen ist allerdings zu bedenken, dass dann der Internet-Router auch bei Abwesenheit nicht abgeschaltet werden darf.

Zudem sollte man sich beim jeweiligen Systemanbieter genau erkundigen, ob der Internet-Komfort zusätzlich Kosten verursacht. So ist etwa der Internet-Zugang bei SmartHome von RWE nur für die ersten 24 Monate kostenlos.

Bei Somfy muss die io-homecontrol-Zentrale mit einer separat für 357 Euro anzuschaffenden TaHoma connect-Box verbunden werden. Für die Nutzung der TaHoma-Software und des Internet-Servers von Somfy fallen pro Monat 5,90 Euro an - in diesem Preis ist für die Zeit nach Ablauf der Gewährleistungsfrist für die TaHoma-Box eine Garantieverlängerung enthalten.

Handsender MyHome-Bus-System
ZigBee-Funk: Das MyHome-Bus-System von Legrand kann jetzt auch für diesen neuen Handsender gemäß ZigBee-Standard erweitert werden.
© Archiv

Kompatibilität oftmals nicht gewünscht

Viele SmartHome-Lösungen sind zwar für sich betrachtet reizvoll und bieten auch tolle Einsatzmöglichkeiten und Perspektiven, allerdings führen sie oft ein Insel-Dasein, weil sie nicht oder nur sehr bedingt untereinander kompatibel sind. Einen kleinen Eindruck hierzu vermittelt unsere Tabelle mit einigen exemplarisch ausgewählten Funksystemen, die nicht miteinander kommunizieren können. Lediglich die inzwischen recht zahlreichen Hersteller von Komponenten nach dem EnOcean-Standard sind untereinander kompatibel.

Auch der in Deutschland noch kaum verbreitete ZigBee-Standard eröffnet eine Hersteller übergreifende Kompatibilität: Als einer der ersten in Deutschland vermarktet jetzt Legrand unter der Marke Bticino entsprechende ZigBee-Funktaster, -Handsender und -Aktoren.

Ansonsten sind selbst Systeme vom gleichen Anbieter von sich aus nicht zueinander kompatibel. Beispielsweise betreibt Somfy das nicht mehr so ganz taufrische RTS-System bei 433 MHz und das neuere System auf drei Funkkanälen bei 868 bis 869 MHz. Noch fataler ist, dass die sowohl von Conrad als auch von ELV angebotenen Funksysteme HomeMatic und FS20 nicht exakt auf derselben Funkfrequenz arbeiten und sich allein schon deshalb nicht untereinander verstehen können. Zudem nutzen sie wohl auch jeweils für sich ein anderes Funkprotokoll.

MyHome Zwei-Draht-Bus System
Monitor an der Wand: Wer das ganze Haus komfortabel unter Kontrolle haben möchte, kann im Zwei-Draht-Bus-System My Home von Legrand den Multimedia-Touchscreen als Herzstück der Hausautomation einsetzen.
© Legrand

Diese Inkompatibilitäten sind auch kein Wunder, denn viele Hersteller haben Angst davor, dass Konkurrenzanbieter Funktaster, Funkaktoren und andere Komponenten realisieren oder womöglich bereits anbieten, die günstiger auf den Markt geworfen werden. Dadurch erhoffen sie sich zwar einen schnelleren Return on Invest, schränken sich aber auch bei der Produktvielfalt massiv ein.

So gibt es für das SmartHome-System von RWE bis dato nur 19 verschiedene Komponenten - darunter auch eine Unterputz-Rollladensteuerung mit integrierter Tastwippe, zwei Bewegungsmelder mit zusätzlicher Helligkeitsmessung und ein Raumthermostat. Damit kann man dann zwar Jalousien und Markisen schon recht vielfältig regeln, ein Regen- und Windsensor zur wirksamen Verhinderung von Schäden an der Markise ist aber noch nicht verfügbar. Auch eine Zeitautomatik, die neben den Wochentagen die beweglichen Feiertage enthält, ist in der Zentrale derzeit noch nicht integriert.

Besserung in Sicht

RWE hat diese Thematik längst erkannt und arbeitet bereits an der Lösung. So lassen sich mithilfe von Applikationen aus einem App Store nachträglich neue Leistungsmerkmale für die Zentrale realisieren. Demnächst wird es etwa eine App geben, die sich ändernde Sonnenauf- und -untergangszeiten für Automatisierungen besonders berücksichtigt.

Diesen App Store will RWE Effizienz laut Holger Wellner, Bereichsleiter RWE SmartHome, jetzt für Applikationen von Drittanbietern öffnen: "Wir werden in Kürze ein Software Development Kit anbieten, das es Entwicklern und Tüftlern ermöglicht, individuelle Lösungen zu realisieren und diese über unseren App Store kostenlos oder gegen Entgelt anzubieten."

Auch bei den Hardware-Komponenten hat RWE intensiv nachgedacht. "Wir wollen die Funkkommunikation von SmartHome jetzt noch sicherer gegen Betriebsstörungen und gezielte Fremdeinwirkungen machen", berichtet Holger Wellner. "Gemeinsam mit Partnern werden wir deshalb künftig zusätzlich Komponenten anbieten, die im 868-MHz-Frequenzband nach dem Hopping-Prinzip dynamisch elf verschiedene Funkkanäle nutzen können. Zudem wollen wir das entsprechende Funkprotokoll für alle interessierten Hersteller öffnen." Spätestens zum Jahreswechsel rechnet Holger Wellner damit, dass erste SmartHome-Komponenten anderer Hersteller auf dem freien Markt erhältlich sein werden. 

Für die Zukunft sieht er die Marktchancen für das neue Funksystem schon fast euphorisch: "Auf Basis der Vernetzung von Consumer-Geräten und Haustechnik wird das intelligente Zuhause schon sehr bald zu einem Massenmarkt werden. Was bisher fehlt, ist ein sicherer, übergreifender Kommunikationsstandard, der es ermöglicht, eine Vielzahl von Produkten wie Fernseher, Waschmaschinen, Heizungen oder auch Elektroautos nahtlos zu integrieren. Das RWE-Protokoll bringt alle Voraussetzungen mit, um diese Lücke zu füllen - insbesondere was die Sicherheit und die Erweiterbarkeit angeht." 

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Aber nicht nur bei RWE macht die Kompatibilität große Fortschritte. Auch Somfy schlägt inzwischen vielversprechende Brücken. Die bereits erwähnte TaHoma-Box öffnet nicht nur die Automatisierung in Richtung Internet, sondern kann sowohl Komponenten des RTS-Systems als auch von io-homecontrol ansprechen. Sollen zusätzlich Funkempfänger gemäß EnOcean-Standard von der TaHoma-Box aktiviert werden, gibt es hierfür ein entsprechendes TaHoma-Modul in Form eines USB-Sticks.

Und für die großen Somfy-Lösungen mit KNX-Bus-Motorsteuergeräten lassen sich umgekehrt auch die unzähligen Funktaster und Funk-Sensoren von EnOcean nutzen. Hierzu muss lediglich an der Systemschnittstelle für die Hutschienenmontage das bereits länger erhältliche Funkmodul animeo KNX EnOcean angeschlossen werden. Und zu guter Letzt wurde uns kurz vor Redaktionsschluss angedeutet, dass sich nun endlich auch bei den zwei Elektronik-Versandhändler-Systemen FS20 und HomeMatic etwas in Sachen Kompatibilität tut - ob in Form eines Gateways oder auf andere Weise, war leider noch nicht in Erfahrung zu bringen.

Fazit

Wer seine Jalousien, Rollläden und Markisen automatisieren möchte, hat heute hierfür unzählige Möglichkeiten, die sich in Sachen Komfort deutlich unterscheiden; für jeden Geschmack und Geldbeutel dürfte es eine passende Lösung geben. Optimal wäre es, wenn man bereits vor dem Kauf der ersten Komponenten genau weiß, was darüber hinaus noch zusätzlich automatisiert wird. Jetzt aber erst einmal auf künftige neue Lösungen zu warten wäre der falsche Weg.

Stattdessen könnte es eine gute Strategie sein, erst einmal ganz klein mit nur ein bis zwei Rohrmotoren, Funktastern und einer Funk-Zeitschaltuhr anzufangen, um damit schon mal für ein paar Monate praktische Erfahrungen zu sammeln. Auch wenn diese Komponenten zu einer späteren Heimautomatisierung nicht kompatibel sein sollten, schadet das nicht, denn irgendwo im Haus findet man bestimmt Alternativanwendungen, die nicht vernetzt sein müssen.

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