Ratgeber

Tablet-Fieber: Das können die iPad-Konkurrenten

25.4.2011 von Klaus Länger

Eines der Top-Themen des Jahres sind Tablets. Erstmals bekommt das iPad echte Konkurrenz durch rasante Dual-Core-Geräte mit Googles Android 3.0 und durch HP mit dem WebOS-Tablet TouchPad. Aber auch Apple schläft nicht und bringt ein neues iPad auf den Markt.

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Tablet-PC
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Tablets wie das iPad von Apple sind nicht nur mobile Geräte für unterwegs, viele Käufer setzen die kompakten Tafelrechner auch als Surfbrett, Spielplattform oder als Video-Player im Wohnzimmer ein. Mit geeigneten Apps kann man sie sogar als Universal-Fernbedienung nutzen.

Etwa 15 Millionen Exemplare des 10-Zöllers mit dem Apfel-Logo konnte die Firma aus Cupertino bislang verkaufen. Eine Flut an neuen Tablets wird mit dem Erscheinen von Android 3.0 kommen, das von Google für Tablets optimiert wurde. Daneben wollen auch HP und RIM mit eigenständigen Geräten ihren Teil vom Kuchen abhaben. Microsoft wird erst mit Windows 8 ein echtes Tablet-OS präsentieren.

Das neue iPad von Apple

Viel Zeit bleibt den Apple-Konkurrenten nicht: Am 2. März hat die Firma aus Cupertino die neue Version des iPad vorgestellt. Gerüchte, das kommende iPad enthalte ein hochauflösendes Retina-Display, haben sich nicht bewahrheitet. Apple bleibt auch bei der neuen Ausgabe des Erfolgsmodells bei einem Panel mit einer Auflösung von 1.024 x 728 Bildpunkten.

Dafür ist das neue iPad dünner und leichter als sein Vorgänger. Der Speicher ist mit 512 MByte nun doppelt so groß, um das Multitasking zu verbessern. Zudem verfügt das iPad 2 nun über einen schnelleren Prozessor mit einer flotteren Grafikeinheit.

Darüber hinaus wird eine Frontkamera für das Apple-eigene Videokonferenz-Tool FaceTime eingebaut sein. Als Betriebssystem dient iOS 4.3. Insgesamt ist das neue iPad eher ein Refresh der ersten Version des Apple-Tablets als ein bahnbrechendes neues Gerät.

Android 3.0: Googles Tablet-OS

Bislang litten die meisten Android-Tablets darunter, dass Android primär für Smartphones entwickelt wurde. Daher mussten die Hersteller speziell auf Geräten mit größeren Displays einige Klippen umschiffen.

Unter anderem die, dass Google den Zugang zum eigenen Market nur für Smartphones gestattet und daher die Hersteller ihre Tablets ohne 3G und GPS mit eigenen Marketplace-Lösungen ausstatten müssen, die nur mit einem Bruchteil der Apps im Google-Market aufwarten können.


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Motorola XOOM

Galerie: Tablet-PCs

Motorola steigt mit dem XOOM in den Tablet-Markt ein. Das ARM-Tablet mit NVIDIAs Tegra-2-CPU spielt auch HD-Videos flüssig ab.

Doch nun präsentiert Google mit Android 3.0 eine neue Version des Betriebssystems, das für die Nutzung auf Tablets optimiert ist und auch einen passenden Market bietet. Android 3.0, auch bekannt als "Honeycomb", kommt vor allem mit einer neuen Oberfläche, die für Displays mit einer höheren Auflösung ausgelegt ist.

Eine Systemleiste am unteren Bildschirmrand zeigt Benachrichtigungen, Statusmeldungen und die Soft-Buttons für die Navigation an. Hier ist auch der Zugang zu den "Recent Apps" untergebracht, die das Multitasking erleichtern. Eine Applikationsleiste dient zur Steuerung der aktiven Apps. Zudem bietet "Honeycomb" fünf konfigurierbare Homescreens.

Auf der Hardware-Ebene ist vor allem die Unterstützung für Dual-Core-Prozessoren erwähnenswert; sie verbessern auch die Multitasking-Fähigkeit der neuen Tablet-Generation.

Erste Android-3.0-Tablets

Die ersten Tablets mit "Honeycomb" stehen bereits in den Startlöchern. Motorola hat den XOOM schon auf der CES das erste Mal gezeigt. Das 10,1-Zoll-Tablet wartet mit einer hochklassigen Hardware-Ausstattung auf: Als CPU dient der Dual-Core-ARM-Prozessor Tegra 2 von NVIDIA mit einem GHz Taktfrequenz, der Arbeitspeicher ist 1 GByte groß.

Als Massenspeicher sind 32 GByte Flash an Bord, zusätzlich kann er mittels einer SD-Karte erweitert werden. Das Display liefert mit 1.280 x 800 Bildpunkten eine höhere Auflösung als das iPad. Neben einer 3G-Version wird Motorola auch ein reines WLAN-Modell bringen, für die Zukunft wird auch eine 4G-Version versprochen. Allerdings wird das Motorola XOOM in den USA 800 US-Dollar kosten. In Europa wird das Tablet laut Motorola im zweiten Quartal auf den Markt kommen.

Asus hat auf der CES drei "Honeycomb"-Tablets angekündigt: zwei Tegra-2-Modelle mit 10,1-Zoll-IPS-Display und den 7-Zöller Eee Pad MeMO mit Qualcomm-Snapdragon-CPU. Der 10,1-Zöller Eee Pad Slider verfügt über ein ausschiebbares Keyboard, der Eee Pad Transformer kann sich mit einer andockbaren Tastatur in ein Android-Notebook verwandeln.

Die Preise der drei neuen Tablets sollen je nach Ausstattung zwischen 399 und 799 US-Dollar liegen. Der Slider soll im April auf den Markt kommen, der Transformer im Mai und der MeMO im Juni.

Acer stellt den 10,1-Zöller Iconia A500 und den 7-Zöller A100 vor, beide mit Tegra-2-Dual-Core-Prozessoren und Android 3.0. Beide Geräte sollen über das Acer-eigene clear.fi mit anderen Geräten Multimedia-Dateien austauschen und sich auf sozialen Netzwerken tummeln können. Darüber hinaus plant Acer ein eigenes Angebot für Musik und andere Inhalte. Auf die Kombination aus NVIDIAs Tegra 2 und Android 3.0 setzen auch Toshiba und MSI mit 10,1-Zoll-Tablets.

Dell liefert den 450 Gramm leichten 7-Zöller Streak 7 noch mit Android 2.2 aus, verspricht aber ein Android-3.0-Update für das Tegra-2-Gerät, das sich durch seine 4G-Unterstützung auszeichnet.

Androiden auf der Mobile World

Auf der Mobile World in Barcelona im Februar haben einige Hersteller weitere Android-3.0-Tablets präsentiert. Einer der Höhepunkte war das Galaxy Tab 10.1 von Samsung. Das Tablet mit einem 10,1-Zoll-Display basiert auch auf dem Tegra 2 von NVIDIA, ist aber etwas dünner und leichter als das Motorola XOOM.

Zudem kann es mit einer 8-Megapixel-Kamera aufwarten, während das Gros der Androiden nur über 5-Megapixel-Bildsensoren verfügt. Wie viel das große Galaxy Tab kosten wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, der Preis dürfte aber auf dem Niveau des XOOM liegen.

Für 999 Euro soll das LG V900 OPTIMUS PAD über den Ladentisch gehen, ein weiteres Barcelona-Highlight. Vom Gros der neuen Tablets setzt es sich durch die Größe und die Kamera ab. Mit seinem 8,9-Zoll-Display ist es vergleichsweise kompakt.

Das Display mit einer Auflösung von 1.280 x 768 Pixeln stellt mit einer optionalen Brille 3D-Bilder dar, auf der Rückseite des Tegra-2-Geräts sind zwei 5-Megapixel-Kameras integriert, die Bilder und Videos in 3D aufnehmen können. Der 7-Zöller Flyer von HTC nimmt dagegen mit der Stiftbedienung ein Konzept auf, das bisher nur Microsoft bei Tablets propagiert hat.

HP geht eigene Wege mit WebOS

Vor zehn Monaten hat HP den PDA-Pionier Palm gekauft und damit auch dessen Betriebssystem WebOS. WebOS basiert wie Android auf einem Linux-Kernel, allerdings mit einer proprietären Userland-Software. HP will das OS nicht nur für Smartphones und Tablets nutzen, sondern auch für Drucker und als eine Art Zweitsystem für PCs und Notebooks. Wie sich das gestalten wird, hat HP aber noch nicht verraten.

Im letzten Monat hat HP die ersten Smartphones und das Tablet TouchPad auf Basis des neuen WebOS 3.0 präsentiert. Das HP-Tablet orientiert sich mit seinem 9,7-Zoll-Display und 1.024 x 768 Bildpunkten Auflösung optisch stark am iPad.

Als CPU setzt HP einen Dual-Core-Prozessor ein, aber nicht den bei den Android-Tablets üblichen Tegra 2, sondern einen 1,2-GHz-Snapdragon von Qualcomm. HP wird den TouchPad mit 16 oder 32 GByte Flash ausliefern und es wird Modelle mit und ohne 3G geben; über einen GPS-Empfänger verfügen nur die 3G-Versionen des Tablets.

Interessant beim TouchPad ist vor allem das Betriebssystem. WebOS 3.0 ist für den Multitasking-Betrieb optimiert, die Apps werden dabei als eine Art Kartenstapel dargestellt, die einen schnellen Wechsel zwischen den Programmen erlauben. Mit der enormen Zahl an Android-Apps kann der WebOS App Store zwar nicht mithalten, HP hat aber ein Entwickler-Kit herausgebracht und auch schon Zusagen von wichtigen Software-Anbietern.

So wird etwa QuickOffice für den Zugriff auf MS-Office-Dateien zur Verfügung stehen und auch Facebook, Twitter und Amazons Kindle sind mit an Bord. Eine Besonderheit ist die Kommunikation mit WebOS-3.0-Smartphones: Für den Austausch von Webseiten, Texten und Musikdateien genügt es, das HP-Smartphone auf das Tablet zu legen. Das TouchPad soll im Sommer in den Handel kommen.

BlackBerry spielt auch mit

Mit einem eigenen Betriebssystem ist auch RIM im Rennen. Als OS auf dem PlayBook wird das auf Unix basierende QNX eingesetzt, das bisher vor allem im Embedded-Bereich verbreitet ist und auch mit einem stabilen, schnellen Multitasking aufwarten kann. Daher setzt RIM mit dem OMAP 4430 von Texas Instruments auch einen Dual-Core-ARM-Prozessor ein.

Die CPU steckt in einem kompakten Gehäuse mit einem 7-Zoll-Touchscreen, der 1.024 x 600 Pixel darstellt. RIM wird das PlayBook nicht nur in einer WLAN- und einer 3G-Variante anbieten, sondern auch Modelle mit 4G- und sogar WiMAX-Unterstützung bringen.

Abzuwarten bleibt, wie bald und wie viele native Apps für das PlayBook zur Verfügung stehen werden. Daher plant RIM, auch Android-Apps zu unterstützen und so mit einem Schlag eine breite Auswahl an Apps zu bieten. In Deutschland ist das BlackBerry-Tablet für das zweite Quartal dieses Jahres angekündigt, der Preis wird wohl auf iPad-Niveau liegen.

Windows in Wartestellung

Tablets mit Windows 7 konnten bei Heimanwendern bislang keine Begeisterungsstürme auslösen. Daher bastelt man in Redmond derzeit an Windows 8, das auf Tablets eine deutlich bessere Figur machen soll, eventuell auch mit einer eigenen Tablet-Oberfläche.

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