Musik-Streaming für Zuhause

Stufen-Lösung mit Teufel, Sonos und Revox

15.9.2011 von Stefan Schickedanz

Wir stellen Lösungen für Musik-Streaming zu Hause an Hand von ausgewählten Geräten vor. Während sich Teufel und Sonos an Nutzer wenden, die eine aufwendige Installation scheuen, geht Revox in die Vollen.

ca. 7:15 Min
Ratgeber
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Wir stellen aktuelle Multi-Room-Lösungen für das Musik-Streaming vor.
Wir stellen aktuelle Multi-Room-Lösungen für das Musik-Streaming vor.
© Hersteller / Archiv

Es begann Anfang des 21. Jahrhunderts mit Musik von der Festplatte des Computers. Dann kam der Apple iPod und revolutionierte endgültig unseren Zugang zu Musik. Plötzlich waren es nicht nur die blassen Nerds, die ihre Musik digital und zentral gespeichert in einem Musikarchiv zusammenfassten. Mittlerweile empfinden es viele Musikkonsumenten als störend, nach CDs zu suchen, nach ein oder zwei Musiktiteln die Scheibe zu wechseln und ihre viel Platz verschlingende CD-Sammlung regelmäßig abzustauben.

Der Musik-Server als Initialzünder

Erst der Erfolg des digitalen Musikarchivs schob hierzulande die Hausvernetzung nachhaltig an. Schließlich passt ein CD-Spieler als Programmquelle zu einem Multi-Room-System so gut wie eine Zahnbürste zum Hausputz. Und zum Radiohören im gesamten Haus kam vielen die Installation eines Heimnetzwerks etwa so vor, als würde man mit einer Kanone auf Spatzen schießen.

Mit Musik-Servern sieht die Sache anders aus: Hier kann man wirklich vom Esszimmer aus jeden beliebigen Titel seiner Sammlung anwählen, auch wenn der Server im Wohnzimmer oder gar im Keller steht. Wenn der noch in der Lage ist, mehrere unabhängige Audio-Streams gleichzeitig ins Netzwerk einzuspeisen, kann jeder in seinem Zimmer die Musik hören, auf die er gerade Lust hat.

Inzwischen hat sich ein riesiger Markt mehr oder weniger komplexer Lösungen für jeden Anspruch und Geldbeutel entwickelt. Aus dem unüberschaubaren Angebot hat sich CONNECTED HOME drei Lösungen herausgepickt: vom sehr simplen und günstigen Raumfeld-System von Teufel über eine noch vielseitigere und etwas anspruchsvoller zu handhabende Lösung von Sonos bis zum aufwendigen High-End-System der Firma Revox aus der Schweiz.

Netz nach Mass

Wer einen Rechner benutzt, auf dem sein digitales Musikarchiv lagert, der kann mit einem Set aus WLAN-Aktivboxen und Touchscreen-Controller von Raumfeld starten. Los geht es mit dem 1Raumfeld S für 700 Euro, das 1Raumfeld M kostet 870 Euro. Es gibt auch Lösungen ohne Lautsprecher und mit Festplatte, die keinen PC erfordern. Bei Sonos lässt sich mit dem ZonePlayer S5 für 400 Euro starten, denn er vereinigt Streaming- Player und 2.1-Lautsprecher-System. Die Steuerung kann über eine kostenlose iPhone-App oder den Controller 200 für 350 Euro erfolgen.

Mehr einkalkulieren müssen Kunden von Revox, die dann aber Anlage und restliche Heimautomation zusammenfassen können.


Bildergalerie

ZoneBridge

Galerie: Entertainment Multi-Room-Systeme

ExtremFlexibel: Als Brücke zum Router bietet Sonos die ZoneBridge an, wenn an der Stelle keine Musik ge¬wünscht ist. Ansonsten übernehmen ZonePlayer…

Starthilfe

Sonos bietet für unterschiedliche Ansprüche erschwingliche, von versierten Laien selbst zu installierende Multi-Room-Systeme. Neben Web-Radio und Musikdiensten aus dem Internet kommen Netzwerk-Festplatten oder der PC als Musikquelle in Betracht.

Wo sich heutzutage klassische Hi-Fi-Unternehmen mit vergleichsweise simplen Netzwerk- Funktionen vorwagen, bietet Streaming-Pionier Sonos ein ausgereiftes System, um Musik im ganzen Haus zu verteilen. Es ermöglicht sowohl einfache, Platz und Kosten sparende Standalone-Lösungen als auch die nötige Brückentechnologie zur Anbindung bestehender Stereoanlagen an das Heimnetzwerk. Deshalb passt sich das Sonos-System nicht nur kontinuierlich an wachsende Ansprüche an, es lässt dem Besitzer auch die Wahl, wie er in sein Home Network starten möchte.

Ein wichtiges Konstruktionsmerkmal besteht darin, dass die einzelnen Komponenten sowohl die nötige WLAN-Technik als auch die nötigen Ethernet-Buchsen zum Anschluss an ein drahtgebundenes LAN an Bord haben. Zudem tauschen die einzelnen Geräte in einem Drahtlosnetzwerk untereinander Daten aus. Das erweitert die Reichweite beträchtlich gegenüber üblichen drahtlosen Computer-Netzwerken, in denen die einzelnen Geräte immer nur mit der zentralen WLAN-Basisstation in Verbindung stehen.

Die erste Sonos-Komponente übernimmt unabhängig vom Modell die Grundfunktion des Systems und ist per LAN-Kabel an einen Router anzuschließen, der mit dem Internet verbunden ist. Durch die Internet-Verbindung erschließt Sonos die Programmvielfalt von Web-Radio und von Web-Services wie Napster oder Last.fm, die von der Software unterstützt werden.

Musik- Maschine
Musik-Maschine: Der ZonePlayer S5 ist eine Kreuzung aus Stereo-Lautsprecher und einem Streaming- Player. Zwei davon verbreitern die Stereo-Basis.
© Hersteller / Archiv

Die Initialisierung des Netzwerks geht denkbar einfach vonstatten: Es genügt, die an den einzelnen Komponenten vorhandenen Lautstärke- und Mute-Tasten für einige Sekunden gleichzeitig zu drücken. Schnellstart-Anleitungen helfen bei den ersten Schritten. Wer iTunes auf seinem mithilfe der Sonos-Software integrierten Computer hat, kann Sonos den Zugriff auf sein vorhandenes Musikarchiv gewähren. Dazu sind allerdings einige Einstellungen am Computer nötig.

Schnell und einfach

Das Internet-Radio stand sofort nach der Software-Installation zur Verfügung und bietet etwa gegenüber iTunes einen wesentlichen Pluspunkt: Dank der Online-Registrierung weiß das System, wo der Besitzer wohnt, und stellt unter einem Menüpunkt die örtlichen Radiosender zur Verfügung. Leider zeigt die Software die für die Klangqualität maßgebliche Datenrate nicht an, so dass anspruchsvolle Hörer Sender nach dem Trial-and-Error-Prinzip suchen müssen. Gut gefiel uns die Handhabung der einzelnen Zonen, für die sich von zentraler Stelle aus Klangkorrekturen vornehmen lassen.

Sonos bietet für sein System den drahtlosen Controller 200 mit Touchscreen für den Fall an, dass der Besitzer zur Steuerung nicht auf ein iPhone zurückgreifen kann. Auf sich allein gestellt, ermöglicht jede Sonos-Komponente zwar praktischerweise die Lautstärkeregelung und die Aktivierung von Mute direkt am Gerät. Aber zur Anwahl, Anzeige und Steuerung der Musikprogramme sind externe Controller nötig, weil Sonos auf Displays und Menütasten an den Geräten verzichtet.

Clever Gesteuert
Clever Gesteuert: Klanglich liegt das Sonos- System etwa auf CD-Niveau, in der Bedienung und Flexibilität ist das Streaming-Netzwerk vor allem mit der Steuerung via iPhone eine Klasse für sich.
© Hersteller / Archiv

Ein bequemer Weg zur Steuerung sind die kostenlosen Apps für iPhone und iPad. Überhaupt vertraut Sonos in vielen Punkten auf Apple-Hardware: Zur Integration von Apples drahtlosem Streaming AirPlay ist der Anschluss der WLAN-Station AirPort Express über die Analog-Ausgänge an den Zonen-Player nötig, der Direktempfang vom iPhone oder iTunes-Computer ist nicht möglich. Eine weitere Schnittstelle zur Apple-Welt ist das iPod-Netzwerk-Dock.

Tadelloser Klang

Die Sonos-Hardware überzeugte durch gute Verarbeitung und starke klangliche Leistungen. Wer etwa einen ZonePlayer 90 an seine Stereoanlage anschließt, darf sich über exzellenten Klang freuen. Die meisten Benutzer dürften kaum Differenzen zu einem CD-Player heraushören, selbst - wie in unserem Fall - bei datenreduzierter "Magerkost" im AAC-Format mit maximal 256 kBit pro Sekunde.

Smart Speakers
Smart Speakers: Rund 900 Euro kostet das Set aus Speaker M und Controller. Wer keinen PC hat, kann USB-Speicher an die WLAN-Aktivboxen anschließen.
© Hersteller / Archiv

Für High-End-Freaks, die mit hochauflösenden Musikdateien hantieren, sind die Geräte allerdings nicht gedacht: Mehr als 48 kHz Sampling-Frequenz lässt das Sonos-System nicht zu. Als Stereo-Paar angesteuert, sind die ZonePlayer S5 mit integriertem 2.1-Lautsprecher- System auch klanglich eine Wucht.

Teuflisch gut gemacht

Als sich Lautsprecher-Hersteller Teufel mit dem Streaming-Experten Raumfeld verbündete, entstand Platz für vielseitige Synergien. In der neuen Produktlinie finden sich unter anderem neue smarte Lautsprecherboxen mit integriertem Drahtlos-Streaming-Player

Die Übernahme des Streaming-Spezialisten Raumfeld trägt erste Früchte in Form der neuen Produktlinie "Raumfeld by Teufel". Diese neuen Multi-Room-Streaming-Komponenten zeichnen sich nicht nur durch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis aus, sondern sie erfüllen auch den Wunsch nach einfacher Bedienung und problemloser Erweiterbarkeit. Folglich setzen die Berliner auf eine WLAN-Verbindung, die in der Regel für zehn Räume ausreicht. So spart der Besitzer nicht nur Materialkosten und Installationsarbeiten. Er kann, wie eine erste Demonstration eindrucksvoll belegte, nach minimalem Einrichtungsaufwand sofort in mehreren Räumen Musik in sehr ansprechender Qualität genießen.

Raumfeld Base
Raumfeld Base: Das Musikarchiv lässt sich auf der 160-GByte-Festplatte der Basisstation speichern.
© Hersteller / Archiv

Wer bereits einen Computer mit WLAN besitzt, benötigt nur die WLAN-Aktivboxen Speaker S oder Speaker M mit 2 x 25 respektive 2 x 60 Watt mit Controller und kann gleich loslegen. Mit dem Netzwerk-Player Raumfeld Connector lässt sich die bestehende Stereoanlage in das Netzwerk einbinden. Wer keinen Computer integrieren möchte, erhält mit der Base eine kompakte Mischung aus Musik-Server und WLAN-Access-Point. Auf der integrierten Festplatte stehen 160 Gigabyte für Songs in Formaten wie MP3, AAC, WMA, FLAC oder WAV für individuelle Programme in mehreren Räumen zur Verfügung.

Hohe Klangqualität

Die Digital-Analog-Wandler aller Player sind auf eine Auflösung von 24 Bit/96 kHz ausgelegt. Zur Steuerung der Systeme dient der Raumfeld-Controller mit 4,3- Zoll-Touchscreen und Lautstärkeregler aus gebürstetem Aluminium. Eine iPhone-App steht ab Ende Juni als Alternative bereit.

Schlicht und Gut
Schlicht und Gut: Die neuen WLAN-Aktiv-Lautsprecher wurden in Kooperation mit Teufel entwickelt. Der Controller wirkt funktional und edel.
© Hersteller / Archiv

Da Raumfeld nicht wie Sonos auf ein proprietäres Funksystem zur Verbindung der Netzwerk- Komponenten setzt, sondern wie PCs ein sternförmiges Netzwerk zu einer Basisstation bildet, sind mitunter zur Reichweitensteigerung WLAN-Repeater aus dem Computerhandel nötig. Dafür spielen Aktivboxen mit jedem PC zusammen. Da bei den neuen Speakern die Experten von Teufel Hand angelegt haben, begeisterte der für diese Preisklasse satte, natürliche Klang.

Schweizer Show

Aufwendig, anspruchsvoll und nicht ganz so erschwinglich wie die anderen Systeme präsentiert sich die Multi-Room-Technik von Revox, die sich mit Haussteuerungen verzahnen lässt und nicht nur Ton, sondern auch Bild ins Netzwerk einbezieht.

Revox gehörte zu den ersten Unternehmen, die sich nicht nur ernsthaft mit dem Thema Hausvernetzung auseinandersetzten, sondern auch das Potenzial von zentralen Musik-Servern nutzten. Mit der 2003 eingeführten Rückmeldung schufen die Schweizer die Voraussetzung dafür, von einem beliebigen Raum aus bestimmte Titel vom Audio-Server auszuwählen und abzuspielen. Vor allem aber verlor sich das Traditionsunternehmen nicht einfach in komplexer Technik. Gemeinsam mit Entwicklungspartner Gira realisierten die AV-Spezialisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz Wohnraumstudios, in denen die Besucher unter realen Bedingungen die Vorzüge eines vollkommen vernetzten Hauses entdecken können.

Die Möglichkeiten, die sich durch Zusammenfassung der Audio- und Video-Technologien von Revox und der Hausautomatisierungs-Technologie von Gira ergeben, sind so gewaltig, dass sie das Vorstellungsvermögen der meisten Interessenten überfordern. Mit Multi-Room-Controllern wie dem Re:system M10 lassen sich Audiosignale über die von PC-Netzen bekannten Cat-7-Kabel in bis zu 32 Räumen abrufen - gesteuert über Fernbedienungen oder in die Wände eingelassene Screens. Spezielle Interfaces steuern sogar TV-Geräte an.

Höchste Ansprüche in jeder Hinsicht

Bei Revox beginnt der modulare Aufbau schon beim Herz des Multi-Room-Systems. Es lassen sich bis zu zehn unterschiedliche Module für UKW-Radio, NAS-Anbindung, iPod oder Internet-Radio einbauen. Über Nebenraum-Verstärker und andere Zusatzkomponenten lässt sich für jeden Raum eine maßgeschneiderte Lösung schaffen. Mit dem Re:system M100 gelingt Revox sogar die Integration eines modular anpassbaren High-End-Systems mit audiophilen Endstufen.

In Sachen Materialqualität, Farbe und Design befriedigt Revox höchste Ansprüche. Das hat natürlich seinen Preis: Zu den kostspieligen Komponenten kommt noch einmal ein beträchtlicher Installationsaufwand - hierzu bedarf es eines Fachmanns.

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