Tarife und Zubehör

Triple-Play-Angebote im Überblick

1.1.2011 von Anna-Sophie Maus

Triple-Play-Angebote vereinen Internet-Anschluss, Telefon-Flat und digitales Fernsehen in einem einzigen Paket. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch sehr günstig - sofern man sich im Tarifdschungel zurechtfindet. CONNECTED HOME verschafft den nötigen Überblick.

ca. 6:40 Min
Ratgeber
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Neu ist die Idee des Triple Play nicht. Bereits seit einigen Jahren versuchen die großen deutschen Telekommunikations-Anbieter, neue Kunden zu gewinnen, indem sie Internet, Telefon und TV-Angebote zu einem umfassenden Leistungspaket zusammenschnüren.

Als größter deutscher Triple-Play-Anbieter hat die Telekom bereits 1,3 Millionen Entertain-Kunden, die den Internet-TV-Komfort - inklusive Fußball-Live-Übertragungen - genießen. Die verwirrende Vielfalt im Tarifdschungel erschwert allerdings die Entscheidung für das passende Angebot.

Gut ein halbes Dutzend Dienstleister buhlt um die Gunst der technikaffinen Zielgruppe mit unterschiedlichen Leistungskonzepten und zahlreichen Tarifmodellen. So ist es sinnvoll, genauer hinzuschauen und das Kleingedruckte zu lesen.

Fast immer verstecken sich hinter den Sonderangeboten Staffeltarife, bei denen monatliche Gebühren nach einiger Zeit erheblich steigen. Und die langen Vertragslaufzeiten verhindern eine umgehende Kündigung. Zudem sollte unbedingt geprüft werden, ob die attraktiv erscheinenden Zusatzangebote tatsächlich und ohne weiteren finanziellen Aufwand genutzt werden können.

Schnelles Internet, klare TV-Bilder

Wer jedoch den passenden Anbieter und Tarif gefunden hat, darf sich über schnelles Internet, eine einzige günstige Flatrate für Web und Telefonie und gestochen scharfe Fernsehbilder in HD-Qualität samt interessanter Video- oder Pay-TV-Zusatzangebote freuen.

Doch die Liste der Vorteile ist weitaus länger. So profitiert der Kunde je nach Tarifmodell und Anbieter von der Möglichkeit, Internet-Angebote über das Fernsehgerät abzurufen und TV-Sendungen digital auf einem Festplatten-Receiver zu speichern oder zeitversetzt anzuschauen. In einigen Fällen lassen sich per WLAN auch Inhalte vom PC auf den Receiver streamen - etwa Fotos und Videos - und auf dem TV-Gerät darstellen.

In jedem Fall kommt der Kunde in den Genuss eines kompletten Service-Pakets aus einer Hand und geringeren Gesamtkosten - im Vergleich zu separaten Verträgen für Telefon/Internet und Pay-TV wie bei Sky.

Die Grundausstattung

Der kleinste gemeinsame Nenner sämtlicher Triple-Play-Pakete besteht aus einer Internet-Flatrate und einer Telefon-Flatrate ins deutsche Festnetz sowie dem Empfang der gängigen deutschen TV-Sender (öffentlich-rechtliche und private) und zahlreicher digitaler Radiosender.

Die zur Verfügung gestellten Bandbreiten beginnen bei 16 Mbit/s und enden bei 50 Mbit/s (Telekom VDSL). Bei Kabelanbietern sind Leitungen mit über 100 Mbit/s möglich. Schon 16 Mbit/s genügen, um ohne Komforteinbußen gleichzeitig fernzusehen und mit dem PC im Internet zu surfen. Für HDTV benötigen Sie jedoch eine Leitung mit mindestens 25 Mbit/s.

Wenn Sie auf eine DSL-Lösung setzen, sollten Sie zunächst prüfen, ob die maximale zur Verfügung gestellte Bandbreite auch über die Leitungen in Ihrem Haus genutzt werden kann. Das lässt sich beim Anbieter telefonisch erfragen. Zudem stellen die Service-Provider auf ihren Websites entsprechende Informationen zur Verfügung.

Darüber hinaus erhalten Sie die erforderliche Hardware wie ein DSL-Modem, einen Router oder einen HD-fähigen Media-Receiver, der für den Empfang von digitalem TV benötigt wird und in einigen Fällen sogar die Modemfunktionalität integriert. Die Geräte können Sie bei Vertragsabschluss mieten oder kaufen.

Die Triple-Play-Technik ersetzt dann Ihren vorhandenen Telefon- und TV-Anschluss. Beachten Sie hierbei, dass Sie bei Triple Play meist andere und mehr TV-Programme erhalten als bisher. Wenn Sie Fernsehen per Internet Protocol (IP) empfangen, ist die Qualität im Vergleich zum analogen Kabelempfang wesentlich besser. Allerdings wirken sich mögliche DSL-Störungen auch auf den TV-Empfang aus.

Wenn Sie Triple Play auf mehrere Fernsehgeräte im Haus ausweiten möchten, sollten Sie den Anbieter nach entsprechenden Angeboten fragen. Unter Umständen sind dann deutlich schnellere DSL-Verbindungen notwendig oder weitere Receiver erforderlich.

Fernsehen via DSL

In Deutschland konkurrieren die Anbieter mit unterschiedlichen Leistungs- und Technologiekonzepten. Telekom und Alice beispielsweise setzen auf schnelle DSL-Leitungen, um die TV-Bilder zu übertragen. Dafür werden HD-Media-Receiver, früher als Set-Top-Boxen bezeichnet, mitgeliefert.


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Mit vollem Tempo: Mit VDSL gibt es eine schnelle Verbindung für Web, Telefonie und HDTV.
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Diese Media-Receiver ermöglichen auch den komfortablen Abruf digitaler Videos aus dem Web und empfangen zudem digitale Radiosender. Informieren Sie sich, welche TV-Sender abrufbar sind. Die Listen variieren. Und das gilt erst recht für die noch kleine Zahl der HD-Sender. Die Summe der Fernsehkanäle ist aber nicht allein ausschlaggebend, denn darunter verbergen sich auch Spartensender, fremdsprachige TV-Angebote und Pay-TV-Sender, an denen man mitunter kein Interesse hat.

Internet aus dem Fernsehkabel

Einen technologisch komplett anderen Ansatz verfolgen die Kabelanbieter, von denen einige wie Kabel Deutschland, Kabel Baden-Württemberg, Unitymedia oder Tele Columbus ebenfalls Triple-Play-Tarife führen. Hier werden die TV-Signale nicht per DSL-Leitung gespeist, sondern das Internet kommt aus der TV-Leitung. Dafür erforderlich ist eine sogenannte Multimedia-Dose, die den meist vorhandenen analogen Kabelanschluss in der Wand ersetzt.

Internet per TV-Kabelverbindungen ist mit bis zu 128 Mbit/s deutlich schneller als DSL oder gar VDSL. Zudem sind die Tarife meist günstiger als die der DSL-Provider. Ansonsten lassen sich die Leistungspakete durchaus vergleichen. Auch beim Kabel-Web erhält der Kunde eine Telefon- und Internet-Flatrate, bezieht die Hardware wie Kabelmodem oder Media-Receiver vom Hersteller und sichert sich bei Vertragsabschluss je nach Tarif eine Reihe weiterer Entertain-Services.

Wer bereits einen Kabelanschluss besitzt, sollte sich beim Anbieter über Triple Play informieren. Unter Umständen ist ein schnelles Upgrade möglich.

Digital-Receiver auch für DVB-T

Eine Nische erschließt 1&1 mit seinem Angebot 1&1 Entertainment HDTV, das sich speziell an Kunden mit TV-Satelliten-Empfang oder DVB-T-Receiver wendet und ein Add-on zu den bestehenden DSL-Tarifen bei 1&1 bildet.

Der mitgelieferte Receiver ist vorrangig für den Abruf kostenpflichtiger Maxdome-Videos vorgesehen, empfängt aber auch TV-Programme. Dabei unterscheidet sich die Zahl der digital terrestrischen Sender regional und ist deutlich geringer als über IPTV oder Kabel. Dafür stimmt der Preis: 150 Euro kostet der Receiver inklusive 160 GByte Festplattenspeicherkapazität.

Fernseher mit DVB-C

Bei der Diskussion um DSL-Leistung und Funktionen der mitgelieferten Media-Empfänger wird gerne übersehen, dass auch der heimische Fernseher eine entscheidende Rolle spielt. Die einfachste Formel: Wer keinen HD-Fernseher besitzt, braucht in der Regel keine HD-Sender. Und wer sich für Kabel-Internet entscheidet und die Sender in digitaler Qualität genießen möchte, sollte in naher Zukunft mit der Anschaffung eines TV-Gerätes liebäugeln, das DVB-C beherrscht.

Noch speisen die Kabelanbieter das Netz mit analogen und digitalen Programmen - für digitales TV und digitale Zusatzangebote sind jedoch entsprechende Receiver notwendig. Wer sich dann die Anschaffung einer Set-Top-Box ersparen will, kauft ein TV-Gerät, in dem ein DVB-C-Receiver integriert ist. Solche TVs gibt es bereits ab 250 Euro.

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Sport total: Bundesliga live per IPTV können Sie bislang nur bei der Telekom als Add-on-Tarif buchen.
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Kosten und Fallen

Triple Play kostet monatlich zwischen 20 Euro und 90 Euro. Das günstigste Angebot im Februar 2011 für kabelgebundenes Internet lieferte Unitymedia mit dem Tarif "3ple Play 32.000" für durchschnittliche Monatsbeiträge von 25 Euro bei einer 15-monatigen Laufzeit.

Im Paket enthalten sind eine Internet-Flatrate mit maximal 32 Mbit/s, eine Telefon-Flatrate ins deutsche Festnetz, ein Kabelmodem und Sicherheits-Software. Wer einen HD-Rekorder dazu haben möchte, greift zum nächstbesten Tarif: etwa 30 Euro pro Monat.

Wer IPTV bevorzugt, fährt mit Alice am günstigsten. Zu den üblichen DSL-Flat-Angeboten wie "Alice Fun" für rund 20 Euro monatlich (im ersten Jahr - danach 29,90 Euro) mit einem 16-Mbit/s-Anschluss, einer Telefon-Flat und DSL-Modem. Weitere fünf Euro pro Monat kostet das Paket "TV and Movies", das 65 TV-Sender und den Zugang zu einer Online-Videothek bietet. Hinzu kommen Kosten für Kauf oder Miete des Receivers und für einmalige Bereitstellungskosten des DSL-Anschlusses (Vertragslaufzeit: 24 Monate).

Wer es vor allem auf Fußball-Live-Übertragungen abgesehen hat, wird wohl bei der Telekom landen. Der Tarif "Entertain Comfort" bietet eine 16-Mbit/s-DSL-Verbindung, rund 70 TV-Sender sowie TV-Archiv und Online-Videothek (kostenpflichtig).

Ein digitaler HD-Rekorder mit 500-GByte-Festplatte kostet weitere fünf Euro pro Monat. Zudem wird unter Umständen (etwa bei VDSL) ein neuer WLAN-Router fällig. Das Bundesliga-Paket "LIGA total!" kostet 15 Euro (SD) oder 20 Euro (HD) im Monat zusätzlich. Zu den einmaligen und laufenden Kosten sind bei noch gültigen Verträgen für TV und Telefon die noch zu leistenden Zahlungen bis Vertragsende hinzuzurechnen.

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Vergleiche zu den Triple-Play-Tarifen bietet die Seite CHECK24 im Internet.
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Der Service ist nicht zu unterschätzen

In einem Qualitäts-Check der Triple-Play-Anbieter, den der TV-Sender n-tv durchgeführt hat, stand sehr weit oben in der Prioritätenliste der Service. Das ist nachvollziehbar, denn bei technischen Problemen funktioniert unter Umständen keiner der Anschlüsse mehr - also auch kein TV. Dann ist schnelle Hilfe der Service Dienstleister gefragt.

Aber genau da hapert es noch gewaltig. Nicht eingehaltene Lieferzusagen, schlechte Beratung und nicht erreichbare Service-Abteilungen sind zu einem Markenzeichen besonders günstiger Anbieter geworden. Selbst bei Branchengrößen wie Alice monieren viele Kunden, sie hätten sehr lange nach Vertragsabschluss auf die Hardware, die Freischaltung oder unentbehrliche Informationen gewartet. Ein nicht gerade erfreuliches Ergebnis.

Unser Tipp: Lesen Sie die Beiträge der Neukunden in den Benutzerforen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Auch bei CHECK24  finden Sie aktuelle User-Stimmen, die auf die Service-Leistungen rückschließen lassen.

Ausblick

Triple Play bedient einen Wachstumsmarkt. Haben bislang noch die Kabelanbieter bei Leitung und Preis die Nase vorn, holen die Telekommunikations-Dienstleister weiter auf. Auch dank neuer Ansätze. So hat Vodafone kürzlich ein Hybrid-Programm gestartet: Das TV-Signal wird hier sowohl über die Internet-Leitung als auch über Kabel oder Satellit gespeist.

Die Bandbreite der DSL-Leitung ist so nicht mehr das entscheidende Kriterium. Auf diesem Weg kann Vodafone auch Kunden ansprechen, die noch nicht von schnellen Internet-Verbindungen profitieren. Konkurrent Telekom hat sofort reagiert und angekündigt, noch 2011 Entertain via Satellit auf den Weg zu bringen.

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