Repeater und Powerline

WLAN-Empfang verbessern

1.1.2012 von Michael Seemann

Im Idealfall sollte ein WLAN-Funknetz alle Räume zu Hause abdecken. Doch manchmal reicht die drahtlose Verbindung nicht einmal bis ins Zimmer nebenan. Es gibt aber Lösungen, die den WLAN-Empfang verbessern.

ca. 6:10 Min
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Fast jeder Internet-Provider liefert seinem Kunden zum Online-Anschluss einen WLAN-fähigen Router mit. Je nachdem, wie lange man sich per Vertrag an den Anbieter bindet, erhält man das Gerät sogar kostenlos. Kaum ein Anwender möchte zu Hause auf die komfortable kabellose Verbindung ins Internet verzichten.Abgesehen davon, finden sich immer häufiger netzwerkfähige Geräte im Handel, die sich nur noch per WLAN ins Heimnetz integrieren lassen. Hierzu zählen unter anderem alle modernen Smartphones, Tablets, E-Book-Reader, zahlreiche Webradios und drahtlose IP-Kameras.Vorallem kleinere, akkubetriebene Geräte können WLAN oft nur bei sehr guten Empfangsbedingungen nutzen. In den mobilen Geräten sind die WLAN-Antennen meistens weniger effektiv als bei den deutlich größeren Notebooks.

Empfangsprobleme

Gerade Smartphone- und Tablet-Nutzer sind auf einen stabilen WLAN-Empfang angewiesen, da sie häufig ihren Standort wechseln. Wer möchte schon mit seinem mobilen Gerät von der Küche ins Wohnzimmer gehen müssen, um schnell mal ein Kochrezept online nachzuschlagen, weil in der Küche der WLAN-Empfang zu schwach ist? Ähnliches gilt für das Herunterladen von Musik, den Abruf von Filmen oder das Aktualisieren der installierten Apps.Selbst wenn das mobile Gerät zusätzlich über UMTS-Empfang verfügt, erledigt man bandbreitenintensive Downloads lieber über Wireless LAN. Diese Verbindungen sind im Gegensatz zu den meisten UMTS-Tarifen nicht auf ein bestimmtes Übertragungsvolumen beschränkt.Das Problem: WLAN lässt sich nicht so einfach durch die alternativen Übertragungsarten ersetzen wie Netzwerkkabel oder die Powerline-Technik. Weder Smartphones noch Tablets besitzen einen Anschluss für Netzwerkkabel.


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D-Link DIR-645: Das Gerät arbeitet mit WLAN-n und besitzt einen integrierten Medien-Server.
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Und wer möchte sein hübsches, mobiles Kleingerät schon an ein hässliches, sperriges LAN-Kabel hängen? Wie also lässt sich der WLAN-Empfang im eigenen Haus oder der Wohnung so verbessern, dass sich mobile Geräte in allen Räumen nutzen lassen?

WLAN-n statt WLAN-g

Der erste Schritt führt direkt zum WLAN-Router. Hier sollte man zunächst prüfen, welchen WLAN-Standard das Gerät unterstützt. Handelt es sich um einen WLAN-Router nach dem 802.11g-Standard, funkt dieser mit einer maximalen Übertragungsrate von 54 MBit/s.Obwohl nach wie vor selbst viele aktuelle Geräte mit WLAN-g-Adaptern ausgestattet werden, ist dieser Standard bereits veraltet. Er wird nach und nach durch den in vieler Hinsicht verbesserten 802.11n-Standard (WLAN-n) ersetzt.WLAN-n bietet deutlich höhere Übertragungsraten - je nach verwendeter Hardware 150, 300 oder gar 450 MBit/s. Der n-Standard nutzt zudem verschiedene intelligente Übertragungstechniken, mit denen sich selbst ungünstige Verbindungsstrecken überbrücken lassen. Der erste Schritt für ein besseres Funknetz lautet also: Ersetzen Sie den alten WLAN-g-Router durch ein WLAN-n-Pendant.Für den Austausch sind die Zugangsdaten für die Internet-Verbindung notwendig. Außerdem sollte man einen WLAN-n-Router mit integriertem Modem ins Auge fassen und auf ein zusätzliches Gerät verzichten. Ist der neue Router eingerichtet, müssen alle WLAN-Geräte zu Hause erneut mit dem WLAN des neuen Routers verbunden werden.Ab gewissen Entfernungen oder bei mehreren Funkbarrieren wie Wänden oder Geschossdecken kommt auch ein WLAN-n-Router schnell an die Grenze seiner Reichweite. So muss eine Verbindung vom WLAN-Router im Keller zum Notebook oder Webradio in einem anderen Stockwerk mindestens zwei Geschossdecken und eventuell noch ein oder zwei Wände überwinden. Je nach baulichen Gegebenheiten können hier bereits Verbindungsprobleme auftreten.

Erweiterungen per Funk und Strom

In einem solchen Fall lässt sich ein sogenannter WLAN-Repeater einsetzen. Diese Geräte erweitern das Funknetz eines WLAN-Routers. Dazu postiert man den Repeater etwa auf halber Verbindungsstrecke zwischen WLAN-Router und Endgerät. Im angesprochenen Beispiel wäre das das Erdgeschoss, das sich auf halber Strecke zwischen Keller und erstem Stock befindet.Der Repeater stellt dann zunächst wie ein herkömmlicher WLAN-Client eine Verbindung zum WLAN-Router her. Der WLAN-Client im ersten Stock wiederum verbindet sich mit dem WLAN-Repeater im Erdgeschoss. Auf diese Weise leitet der Repeater alle Daten vom WLAN-Router im Keller an das Gerät im ersten Stock weiter und umgekehrt.Eine weitere Möglichkeit, WLAN-Empfang in schlecht erreichbare Räume zu bringen, ist ein Powerline-Adapter mit integriertem WLAN. Hierbei wird die Netzwerk-Verbindung vom Router über das Stromnetz verteilt. Dazu muss zunächst ein LAN-Anschluss am Router mit einem herkömmlichen Powerline-Adapter verbunden sein, der wiederum in eine Steckdose in der Nähe des Routers gesteckt wird.Der zweite Powerline-Adapter ist mit einem WLAN-Access-Point ausgestattet und an eine beliebige Steckdose innerhalb der Wohnung oder des Hauses angeschlossen. Nach dem Einschalten wird die Verbindung zum Powerline-Adapter 1 und damit zum Router hergestellt. Jedes WLAN-Gerät (wie Smartphones oder Notebooks), das sich mit dem WLAN des Powerline-Adapters 2 verbindet, ist dann über das Stromnetz und den Adapter 1 automatisch mit dem Router verbunden.

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dLAN 200 AV Wireless N von devolo stellt die Verbindung zum Router über die Steckdose für WLAN- und LAN-Geräte her.
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Auch hier besteht die Möglichkeit, den WLAN-Powerline-Adapter immer in den jeweils gewünschten Raum mitzunehmen. Ähnlich wie beim Repeater ist es wichtig, dass die Verbindung der beiden Powerline-Adapter über das Stromnetz stabil genug ist. Welche Steckdosenkombinationen für die Datenübertragung funktionieren, hängt sehr stark von der individuellen Stromverkabelung in der Wohnung oder im Haus ab.

Powerline mit Access Point

Eine interessante Alternative zum WLAN-Repeater stellen Powerline-Adapter mit integriertem Access Point dar. In der Regel werden solche Geräte als Kits mit einem Powerline-Adapter für die Verbindung am Router angeboten.Während ein WLAN-Repeater die Verbindung zum Router über WLAN herstellt, baut der Powerline-Adapter seine Verbindung zum Router über das im Haus oder in der Wohnung verlegte Stromkabel auf.Der im Kit enthaltene zweite Powerline-Adapter wird mit einem Netzwerk-Anschluss (LAN-Port) des Routers verbunden und in eine freie Steckdose möglichst in der Nähe des Routers eingesteckt. Die Verbindung zwischen dem herkömmlichen Powerline-Adapter mit dem Router erfolgt per Netzwerkkabel.Im zweiten Schritt wird der Powerline-Adapter mit WLAN-Option an eine Steckdose in der Wohnung oder im Haus eingesteckt. Er verbindet sich über das Stromnetz mit dem Router und stellt eine WLAN-Verbindung her. Eine verschlüsselte WLAN-Verbindung mit dem Endgerät stellt der Powerline-Adapter einfach mit WPS per Knopfdruck her.

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Der FRITZ!WLAN Repeater 300E verbindet sich mit WLAN-n und erhöht somit die Reichweite für kabellose Netzverbindungen.
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Das devolo dLAN 200 AV Wireless N ist ein Beispiel. Das Gerät bietet zusätzlich zum integrierten WLAN-Access-Point noch drei Ethernet-Ports für den Anschluss weiterer Geräte per Netzwerkkabel. So lassen sich bei Bedarf auch netzwerkfähige Blu-ray-Player, Media-Player, Spielkonsolen, Fernseher, Drucker oder Netzwerk-Festplatten über das Stromnetz mit dem Heimnetz (-Router) verbinden.

WLAN-Repeater

Ein drahtloser Netzwerkzugang ist höchst komfortabel, solange er im ganzen Haushalt verteilt ist. Allerdings ist jede Haus- oder Wohnungssituation ein wenig anders und so finden sich abhängig von den baulichen Gegebenheiten immer wieder Orte, die das Funknetz des WLAN-Routers einfach nicht erreicht oder an denen es viel zu schwach ist.Hier kann ein WLAN- oder Funk-Repeater helfen: Das Gerät überbrückt ungünstige Verbindungsstrecken und sorgt so selbst an Orten mit schlechter Verbindung für eine weitgehend stabile Versorgung.Das Praktische an WLAN-Repeatern: Die Position ist flexibel und sie lassen sich prinzipiell an jeder Steckdose im Haus oder in der Wohnung anschließen. Wichtig ist dabei nur, dass der Repeater selbst immer eine ausreichend stabile Verbindung zum WLAN-Router herstellen kann. Ist das Gerät erst einmal konfiguriert, lässt es sich je nach Bedarf an anderen Stellen im Haushalt einsetzen.Ein Repeater muss zur Stromversorgung nur in eine beliebige Steckdose auf halber Verbindungsstrecke eingesteckt sein. Danach stellt man per Setup-Assistent eine WLAN-Verbindung zwischen Repeater und Router her, wobei sich der Repeater gegenüber dem Router wie ein herkömmliches WLAN-Gerät verhält.Mit seinem zweiten Funkmodul spannt der Repeater dann - ähnlich wie der WLAN-Router - ein eigenes WLAN-Netz auf. Er bietet allen Empfangsgeräten in Reichweite einen stabilen Zugang zum Heimnetz und Zugriff auf das Internet über den Router an.

Router mit WLAN-n

In vielen Haushalten gibt es Router mit dem veralteten WLAN-g-Standard und einer maximalen Übertragungsrate von 54 MBit/s. Wer Reichweite und Übertragungsleistung seines WLAN verbessern möchte, sollte diesen Router durch einen aktuellen mit WLAN-n (802.11n) ersetzen.Dabei handelt es sich um den aktuell leistungsfähigsten WLAN-Standard, der bei Heimnetzgeräten Übertragungsraten von 150, 300 oder 450 MBit/s erreicht. Die Raten hängen von der Anzahl der integrierten Sende- und Empfangsantennen ab. Die hier angegebenen Maximalwerte lassen sich jedoch nur erreichen, wenn das verbundene Endgerät WLAN-n unterstützt.

Router mit WLAN-n setzen mehrere Sende- und Empfangsantennen ein- und übertragen Daten auf mehreren parallelen Funkkanälen. Man spricht hier von "multiple input/multiple output" oder "mehrfacher Dateneingang/mehrfacher Datenausgang" (MIMO).Die intelligente Antennentechnik von WLAN-n kann Daten auch zeitversetzt senden und empfangen. So lassen sich selbst die Signale verwerten, die an Wänden oder Hindernissen reflektieren. Die Praxis zeigt, dass die meisten WLAN-n-fähigen Router auch dann zu einer Verbesserung der Reichweite beitragen, wenn der angeschlossene WLAN-Client nur mit einem WLAN-g-Adapter ausgestattet ist. Trotzdem kann ein WLAN-n-Router keine Wunder bewirken. Manche Verbindungsstrecken lassen sich aufgrund ihrer Länge oder bestimmter Funkbarrieren selbst von einem leistungsstarken WLAN-n-Gerät nicht überbrücken.

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