Testbericht Hausautomation
HomeWizard im Test
Preiswerter Einstieg in die Hausautomation: Für knapp 240 Euro enthält das HomeWizard Starter-Paket eine kleine Heimzentrale und fünf Komponenten. Doch wie viel Komfort ist für diesen Preis möglich?
Das in den Niederlanden entwickelte System HomeWizard hat einigen Komfort zu bieten. Allerdings arbeitet es derzeit ausschließlich auf der Funkfrequenz 433,92 MHz und soll zudem die Somfy-RTS-Komponenten auf 433,42 MHz unterstützen.
Das kompakte Gateway hat nur eine Schnittstelle: eine Mini-USB-Buchse, die im Normalfall zur Stromversorgung dient. Der HomeWizard kann also nicht per Netzwerkkabel mit dem Heim-Router in Kontakt treten, sondern nur via WLAN. Dies funktioniert aber nur, wenn das WLAN auch den alten "langsamen" Standard 802.11 b/g unterstützt.
Zudem ist die Erstkonfiguration für den Android- oder PC-Einsatz etwas umständlich. Soll der Home Wizard per Android oder per Rechner (Windows, Mac OSX oder Linux) bedient werden, muss am Computer ein Konfigurationsprogramm aus dem Internet geladen und der HomeWizard per USB-Kabel angeschlossen werden.
Der Betrieb per WLAN hat aber zwei Vorteile: Der Nutzer muss weder ein Netzwerkkabel verlegen, noch sich in der Nähe des Routers aufhalten. Für den Einstieg ist das HomeWizard-System in drei Aktionspaketen erhältlich:
- Am preiswertesten ist das hier getestete Starter-Paket für 239 Euro. Es enthält die Zentrale, drei Funksteckdosen, einen Drei-Kanal-Handsender und ein Thermo-/Hygrometer.
- Für zehn Euro mehr ist ein Signalisierungspaket mit Tür-/Fensterkontakt, Rauchmelder und Bewegungsmelder lieferbar.
- 298 Euro kostet das Wetter-Paket mit Niederschlagsmesser, Windmesser und Thermo-/Hygrometer.
Einfache Steuerung
Die Bedienung per App ist auf einem Android-Tablet umfassend und zugleich übersichtlich. Auf der Startseite erscheint ein Statusfeld mit Grundkomponenten: Dort sieht man etwa die aktuelle Temperatur, den Status von Rauchmeldern und gegebenenfalls sogar den Stromverbrauch im Haus.
Darunter lassen sich Szenen und Schalter aktivieren. Um neue Komponenten anzumelden, muss der Nutzer nur im Optionen-Menü das Feld "Sensor hinzufügen" antippen. Dann selektiert er die Komponente, etwa den Bewegungssensor, den Helligkeitsregler, den Rauchmelder, Somfy-Elemente oder den Windmesser.
Um etwa eine Steckdose oder einen Handsender einzubinden, tippt man auf "Schalter" und vergibt einen Namen - aber nur mit maximal 15 Zeichen und ohne Umlaute. Die Anmeldung kann auf drei Arten erfolgen:
- Code eines Wandtasters oder einer Fernbedienung einlernen
- Zentrale generiert Code, der über Lerntaste einer Funksteckdose übernommen wird
- manuelle Code-Eingabe für Steckdosen, die über zwei Schalter für Buchstabe (A bis P) und Zahl (1 bis 16) verfügen
Zudem sind Kombinationen etwa mit einem Bewegungsmelder oder einem Temperaturlimit möglich. Doch damit nicht genug. Das mitgelieferte Thermometer übermittelt etwa an die Basis Temperatur und Feuchtigkeit, die dort auch gespeichert werden.
Diese lassen sich in der App als Grafik für die letzten 24 Stunden anzeigen - oder für die letzte Woche, den letzten Monat oder auch das letzte Jahr. Dieser Komfort der Gratis-Home-Wizard-App lässt sich erstaunlich preiswert erweitern. So kostet ein zusätzliches spritzwasserfestes Thermo-/Hygrometer lediglich 14,95 Euro, ein Wand-Bewegungsmelder 29,95 Euro und ein Doppelwippen-Wandtaster 17,50 Euro.
Pralle Angebotsfülle
Die Möglichkeiten sind damit aber noch längst nicht ausgeschöpft. Im Sortiment des HomeWizard-Internet-Shops finden sich auch wasserfeste Garten-Funksteckdosen, Regenmesser und ganze Wetterstationen. Sogar zur Messung und grafischen Auswertung des Wohnungs-Stromverbrauchs ist der HomeWizard einsetzbar.
Hierzu benötigt man den für 99,95 Euro lieferbaren Energiemonitor Wattcher mit einem Sensorauge, das man per Klettband an den Wohnungszähler klebt. Und via LAN oder WLAN sind sogar eine oder mehrere Netzwerkkameras per App abrufbar. Auch dies ist erstaunlich günstig: Die LAN/WLAN-Kamera mit fernsteuerbaren Motoren zum Drehen und Neigen sowie zuschaltbarem Infrarot-Nachtlicht kostet 99 Euro.
Aktuell ist der HomeWizard zu vielen Sensoren und Aktoren von CoCo, Cresta, ELRO (AB600-Serie), Flamingo, Foscam, Intertechno, Irox, Somfy und Wattcher und zu Home-Easy-Empfängern der HE800-Serie kompatibel.
Alternativ lässt sich der HomeWizard über eine Internet-App ansprechen - auf Wunsch sogar unterwegs - mit einem Browser. Hierzu muss allerdings die Zentrale auf www.homewizard.de mit E-Mail-Adresse und Passwort registriert werden. Auch dieser Service ist kostenlos.
Smartwares
- HomeWizard Basis ca. 200 €
- Ausstattung: 3/5 Sterne
- Bedienung: 3/5 Sterne
- Verarbeitung: 3,5/5 Sterne
- Testurteil: gut
- Preis/Leistung: sehr gut
- noch kein Heizkörper-Regler lieferbar
Fazit: Flexibles Gateway mit günstigen Komponenten
HomeWizard ist für ein Einsteiger-System mit erfreulich günstigen Komponenten erstaunlich komfortabel. Allerdings erfolgt die Kommunikation zwischen Zentrale und Sensoren/Aktoren ohne Rückmeldungen, und das System arbeitet aktuell nur auf einer Funkfrequenz, bei der man nicht gegen Störungen gewappnet ist. Aber vielleicht gibt es ja demnächst auch wie vom Hersteller versprochen ein Firmware-Update für Komponenten im 868-MHz-Frequenzbereich - die dafür erforderliche Funktechnik ist bereits in der Zentrale.
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