Testbericht Hausautomation

Mediola A.I.O. Gateway im Test

19.3.2014 von Markus Wölfel

Fernseher und HiFi-Anlage in die Hausautomation einbinden: Mit der neuen App IQONTROL von Mediola sind jetzt auch Laien dazu in der Lage. Der Clou: Das Gateway kann auch Infrarot-Befehle lernen und aussenden. Noch besser: Die Basis versteht viele weitere Funkstandards.

ca. 2:45 Min
Testbericht
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Mediola App IQONTROL
Mediola App IQONTROL
© Hersteller

Eigentlich war das All-in-one-Gateway von Mediola bisher eher im Profibereich angesiedelt. Über die Ankopplung an andere Gateways kann es schließlich sogar in ein KNX-Umfeld integriert werden. Mit der IQONTROL-App hat Mediola es aber auch für smarte Anfänger interessant gemacht.

In der kleinsten Ausbaustufe V.2 steuert das Gateway bereits sehr viele Komponenten, die bei einschlägigen Elektronikversendern relativ preisgünstig angeboten werden - Schaltsteckdosen von ELRO beispielsweise gibt es im Dreierpack schon für 10 Euro im Baumarkt.

Insgesamt können über 170 Komponenten von der kleinen Box aus dem Stand befehligt werden, darunter - neben besagten ELRO-Komponenten - auch FS20-, Intertechno- oder HomeEasy-Schaltglieder und -Sensoren. Um die Auswahl einfacher zu machen, hat Mediola eigens dafür eine Datenbank online gestellt, in der Benutzer lesen können, welche Komponenten ab welcher Ausbaustufe kompatibel sind.

Hinzu kommen noch unzählige Gerätschaften, die ausschließlich per Infrarot arbeiten. Hier fungiert die Mediola-Box als Universal-Fernbedienung: Das Gateway lernt kurzerhand die IR-Befehle des Original-Gebers eines Fernsehers, Blu-ray-Players oder einer Set-Top-Box.


A.I.O. Gateway
Das kleine A.I.O. Gateway sendet und empfängt Funksignale mit 433 und 868 Megahertz. Darüber hinaus erlernt es auch Infrarot-Codes handelsüblicher Fernbedienungen.
© Hersteller

Damit im laufenden Betrieb alle Infrarot-Kommandos sicher beim Befehlsempfänger ankommen, hat Mediola eine starke Sendediode ins Gateway implantiert. So erreichen die Signale auch noch über Reflexionen den Empfänger. Selbst wenn die AV-Komponenten in einem Rack verbaut sind, lassen sie sich noch steuern.

Über optional erhältliche Sendedioden lassen sich auch IR-Mitspieler ansteuern, die unsichtbar verbaut wurden. Für den Fall, dass auch andere Räume mit IR-Signalen geflutet werden sollen, bietet Mediola zudem einen Extender an. Für den Praxistest der App stand dem Testteam eine Beta-Version von IQONTROL zur Verfügung.

Inzwischen sollten auch die Versionen für iPhone, Kindle Fire und Windows Phone verfügbar sein. Die Oberfläche der App ist gefällig gestaltet. Nur die Fenster zum Einbuchen und Einstellen der Komponenten waren in dieser Version arg klein geraten. Die für den Test mitgelieferten Komponenten ließen sich ruckzuck im Gateway anmelden.

Mit dabei waren Schalt- und Messsteckdosen von ELRO und ELV sowie ein Fensterkontakt von Intertechno und ein ELV-Außensensor. Für die richtige Lichtstimmung sorgte eine fernsteuerbare und farblich veränderbare LED-Lichterkette. Der Nutzer wird aufgefordert, Räume wie Wohnzimmer, Küche oder Büro anzulegen.

Innerhalb der Räume werden im Anschluss die einzelnen Geräte gespeichert. Der Anmeldevorgang hängt vom jeweiligen Bauteil ab. Entweder müssen sie in den Anmeldemodus versetzt werden, oder es ist - wie im Falle der Schaltsteckdosen - die zugehörige Taste auf der Fernbedienung zu drücken. Die Komponenten lassen sich je nach Einsatzzweck beliebig betiteln.

Ähnlich ist die Vorgehensweise bei zu steuernden Infrarot-Geräten. Der Anwender kann einzelne oder mehrere Tastenbefehle der Fernbedienung etwa eines Fernsehers anlernen, die sich später im Betrieb auf dem Tablet einzeln anwählen lassen. Ganze Makros speichert der Nutzer unter "Szenen".

Auch automatische Schaltfolgen, "Tasks" genannt, sind möglich. Dazu muss der Anwender zunächst einen oder mehrere Auslöser auswählen. Als Auswahlmöglichkeit bietet die App die klassische Zeitschaltuhr, eine Astrofunktion (Sonnenauf- oder -untergang) und einen Sensor.

Danach muss der Benutzer noch die entsprechende Aktion wählen, die auf den Auslöser folgen soll. Dabei hat er die Wahl zwischen dem Senden einer E-Mail und dem Schalten eines der bereits eingebuchten Geräte. Der Mail-Versand erfolgt kostenlos. Der Fernzugriff wird künftig aber rund fünf Euro im Monat kosten.

Screenshot mediola IQONTROL
In der ausgefeilt angelegten Infrarot-Steuerung können einzelne IR-Befehle gezielt über verschiedene Sendedioden ausgegeben werden.
© Hersteller

Mediola a.i.o. Gateway V.2

  • ab 250 Eur, App: IQONTROL
  • Ausstattung: 3,5/5 Sterne
  • Bedienung: 3,5/5 Sterne
  • Verarbeitung: 3/5 Sterne
  • Testurteil: gut
  • Preis/Leistung: gut

Fazit: Vielseitige und günstige Haussteuerung

Der Vorteil des A.I.O. Gateway liegt in seiner Vielseitigkeit. Es befriedigt in der Firmware-Version V.2 bereits Einsteiger, die ihre Aktoren und Sensoren selbst anlernen wollen sowie ihren AV-Park damit steuern möchten. In weiteren Ausbaustufen (V.3 und Premium) lässt es sich sogar in bestehende Haussteuerungen mit unterschiedlichen Standards integrieren. Das sollte der Anwender aber dem Profi überlassen.

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